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Thema: Umfrage Fahrgastinformation

  1. #1

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    Umfrage Fahrgastinformation

    Hallo Marc Moll ist mein Name und habe eine ungewöhnliche Frage zu Russland( Moskau , St. Petersburg und andere grosstädte)
    Ich interessiere mich für den ÖPNV ( hauptsächlich Bus) und habe vor ein Referat zu halten.

    Ein Thema interessiert mich besonders und zwar ist es die Fahrgastinformation (Haltestellenansagen)/ aus Russland

    Mich interessieren die (1970) hauptsächlich aber die 1980/1990 Jahre

    Ich habe schon verschiedene Aussagen erhalten,weiss aber nicht welche korrekt ist.
    Auf der einen Seite wurde mir geschrieben ,dass es vor dem automatischen Haltestellenansagen kein Ansagen gab.Von jemand anderes habe ich gehört ,dass früher die Schaffner/Busfahrer die Haltestellen angesagt haben.
    Was entspricht der Realität ?
    Wurden die Haltestellen früher als es noch keine automatische Haltestellenansagen in Bussen gab von Schaffner /Busfahrer angesagt?
    Mir geht es hauptsächlich um Großstädte wie Moskau , St Petersburg usw

    Können sie mir sagen wie es in dem genannten Zeitraum in der Realität in Bussen und Strassenbahnen dort war?

    Ich würde mich über ihre Nachricht sehr freuen

    Mit freundlichen Grüßen Marc Moll

  2. #2

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    Die späte UdSSR (197x,198x) zeichnet sich im Allgemeinen durch ein geringes Maß an Automatisierung und ein hohes Maß an Vertrauen in die Menschen aus. Sehe auch hier. Deshalb wurden im städtischen ÖPNV die Zahlboxen, Lochentwerter und Monatstickets ohne Schaffner genutzt. Die Fahrer gesagten manchmal Haltestellen an und überprüften manchmal die Tickets an den Endhaltestellen. Manchmal arbeiteten die Kontrolleure, die die Blinde Passagiere bestraften. In Russland (199х) zwangte Armut und Diebstahl die Schaffner die Tickets zu verkaufen und die Bettler hinausgebitten. Der Schaffner konnte auch über die Route berichten.

    Aber der hauptstädtischen Stolz und die Moskauer Sehenswürdigkeit war schon immer die U-Bahn. Dort werden seit langem automatische Drehsperren eingesetzt. Und seit langem (1950-1970) eine schöne aufgezeichnete Stimme sagt immer die aktuelle und die nächste Station an und warnt auch davor, die Türen zu schließen. Wegen Verkehrsstaus ist die Moskauer U-Bahn immer noch das beliebteste Verkehrsmittel.

  3. #3
    Avatar von Lagerfeld
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    Zitat Zitat von Sstass
    Die späte UdSSR (197x,198x) zeichnet sich im Allgemeinen durch ein geringes Maß an Automatisierung und ein hohes Maß an Vertrauen in die Menschen aus . . . Deshalb wurden im städtischen ÖPNV die Zahlboxen, Lochentwerter und Monatstickets ohne Schaffner genutzt. Die Fahrer gesagten manchmal Haltestellen an und überprüften manchmal die Tickets an den Endhaltestellen. Manchmal arbeiteten die Kontrolleure, die die Blinde Passagiere bestraften. In Russland (199х) zwangte Armut und Diebstahl die Schaffner die Tickets zu verkaufen und die Bettler hinausgebitten.
    Nun ja, da mit dem "geringen Maß an Automatisierung" stimmt schon, aber das "hohe Maß an Vertrauen in die Menschen" - das war wohl eher der Wunschgedanke der KPdSU - Funktionäre!

    Das Abschaffen der Schaffner war eher ein Programm zur Kostensenkung im ÖPNV.

    Noch vor 4 Jahren zahlte ich in einem öffentl. Bus an eine nette Schaffnerin meine 18 Rub und bekam dafür dieses wunderschöne Biiet:

    Das 2. Foto zeigt ein Bilet der Moskauer Metro vom gleichen Datum.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken 98. Lustiges Ticket (Kopie).jpg   20. Einmal Metro bitte ....jpg  

  4. #4

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    Zitat Zitat von Lagerfeld Beitrag anzeigen
    Nun ja, da mit dem "geringen Maß an Automatisierung" stimmt schon, aber das "hohe Maß an Vertrauen in die Menschen" - das war wohl eher der Wunschgedanke der KPdSU - Funktionäre!
    Das niedrige technische Niveau führt dazu. Ich meine das.

    Eine sowjetische ZahlBox, die ich persönlich beobachtet habe, wurde sehr naiv konstruiert. Die Passagiere warfen einfach ein paar Münzen hinein und nahmen einfach ein paar Tickets aus der Rolle, wie man Toilettenpapier nehmen Obwohl der Fahrer nichts siehtet, habe ich keinen Betrüger bemerkt.
    War das unter dem wilden 1990-Kapitalismus möglich?

  5. #5

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    Zitat Zitat von Sstass Beitrag anzeigen
    Die späte UdSSR (197x,198x) zeichnet sich im Allgemeinen durch ein geringes Maß an Automatisierung und ein hohes Maß an Vertrauen in die Menschen aus. Sehe auch hier. Deshalb wurden im städtischen ÖPNV die Zahlboxen, Lochentwerter und Monatstickets ohne Schaffner genutzt. Die Fahrer gesagten manchmal Haltestellen an und überprüften manchmal die Tickets an den Endhaltestellen. Manchmal arbeiteten die Kontrolleure, die die Blinde Passagiere bestraften. In Russland (199х) zwangte Armut und Diebstahl die Schaffner die Tickets zu verkaufen und die Bettler hinausgebitten. Der Schaffner konnte auch über die Route berichten.

    Aber der hauptstädtischen Stolz und die Moskauer Sehenswürdigkeit war schon immer die U-Bahn. Dort werden seit langem automatische Drehsperren eingesetzt. Und seit langem (1950-1970) eine schöne aufgezeichnete Stimme sagt immer die aktuelle und die nächste Station an und warnt auch davor, die Türen zu schließen. Wegen Verkehrsstaus ist die Moskauer U-Bahn immer noch das beliebteste Verkehrsmittel.

    Wie hoch würdet ihr denn die Quote derer Busfahrer einschätzen, die die Haltestellen in den 1980 er Jahre angesagt haben,?

  6. #6
    Avatar von Denis
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    Ja klar.

    Merkst Du es noch? Was ist zur Zeit so los im Land, was meinst Du, was die Leute grad so beschäftigt? Und, äh, nein. Es ist NICHT der öffentliche Nahverkehr in den 70er Jahren. Nee, ehrlich nich.

  7. #7

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    Normalerqweise sagt ein Fahrer keine Haltestellen an, das nervt die Fahrgäste, es sind ja in der Regel immer die selben. Und die kennen ihre Strecke. Wer fremd auf der Strecke ist, sagt dem Fahrer beim einstegen, wo er aussteigen möchte und dann kündigt der Fahrer über die Lautsprecheranlage rechtzeitig an und alle sind zufrieden. Das war früher so und ist auch heute noch in Russland so. Übrigens auf den meisten Linien in Deutschland auch.

  8. #8
    Avatar von Lagerfeld
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    Zitat Zitat von Bobsie
    . . . Das war früher so und ist auch heute noch in Russland so. Übrigens auf den meisten Linien in Deutschland auch.
    Mag in RUS so sein, in DE kenne ich das anders:

    Da läuft eine elektron. Ansage ab, die per Internet gesteuert ist und genau weiß, an welcher Stelle sich das Verkehrsmittel befindet. Bei Erreichen einer Haltestelle oder schon davor, sagt dann ein Band die Haltestelle an.

    Zitat Zitat von Denis
    Ja klar.

    . . . Was ist zur Zeit so los im Land, was meinst Du, was die Leute grad so beschäftigt? Und, äh, nein. Es ist NICHT der öffentliche Nahverkehr in den 70er Jahren. Nee, ehrlich nich.
    Dieser Meinung schließe ich mich vollinhaltlich an. Hoffe, dass der Krieg bald beendet wird.

    Es ist -nebenbei gesagt- der erste Krieg, den ich erlebe, in dem man daas Wort "Krieg" nicht verwenden darf - so die Anweisung des Kreml.

  9. #9

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    Zitat Zitat von Bobsie Beitrag anzeigen
    Normalerqweise sagt ein Fahrer keine Haltestellen an, das nervt die Fahrgäste, es sind ja in der Regel immer die selben. Und die kennen ihre Strecke. Wer fremd auf der Strecke ist, sagt dem Fahrer beim einstegen, wo er aussteigen möchte und dann kündigt der Fahrer über die Lautsprecheranlage rechtzeitig an und alle sind zufrieden. Das war früher so und ist auch heute noch in Russland so. Übrigens auf den meisten Linien in Deutschland auch.

    Mir wurde von einem Museum gesagt, dass es in Moskau usw seit 1990 automatische Haltestellenansagen gibt.

    In den 1980 er usw sagten ca 50 Prozent der Busfahrer/Strassenbahnfahrer Moskau , St Petersburg usw die Haltestellen unaufgefordert immer an

  10. #10
    Avatar von Lagerfeld
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    Zitat Zitat von marc22444
    . . . In den 1980 er usw sagten ca 50 Prozent der Busfahrer/Strassenbahnfahrer Moskau , St Petersburg usw die Haltestellen unaufgefordert immer an
    Das ehrt natürlich die pflichtbewußten Busfahrer!
    Aber ich hoffe mal inständig, dass diese Busfahrer, auch die Trolleybusfahrer - dass diese Leute jetzt stündlich die Toten-Zahlen der im UA-Krieg gefallenen jungen Russen ansagen - wie ich hörte, kommt da ja aus Moskau nix - die Kreigsverbrecher Putin & Lawrow werden ja freiwillig keine Zahlen rausrücken.

    Ich hoffe, das Kriegstreibergericht in Den Haag hat schon einen Verhandlungssaal für Putin & Co frei gemacht ...!

    P.S.: Ich schäme mich, ich kann mir morgens im Spiegel nicht mehr in die Augen sehen, weil ich mich schäme, in diesem Land unzählige Male gewesen zu sein - und damit die dort Herrschenden anerkannt zu haben - damit ist von jetzt an auch Schluß!

  11. #11
    Avatar von Denis
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    Mensch Karl, erzähl keinen Blödsinn. Ich warte immer noch auf das Treffen, was wir mit Paul zusammen machen wollten. Kneifen gildet nich

  12. #12

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    Zitat Zitat von Lagerfeld Beitrag anzeigen

    Es ist -nebenbei gesagt- der erste Krieg, den ich erlebe, in dem man daas Wort "Krieg" nicht verwenden darf - so die Anweisung des Kreml.
    Sagt wer?

  13. #13

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    Zitat Zitat von marc224 Beitrag anzeigen
    Mir wurde von einem Museum gesagt, dass es in Moskau usw seit 1990 automatische Haltestellenansagen gibt.

    In den 1980 er usw sagten ca 50 Prozent der Busfahrer/Strassenbahnfahrer Moskau , St Petersburg usw die Haltestellen unaufgefordert immer an
    Wollte ich nur kurz erwähnen.
    So habe ich gestern von einem Verkehrsmuseum aus Moskau erhalten.

    Er hat mir die Fragen beantwortet, ich wollte nur noch Mal nach anderen realistischen Erfahrungen nachfragen

  14. #14
    Avatar von Lagerfeld
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    Zitat Zitat von Paul
    Sagt wer?
    Auf die Schnelle erst mal nicht so viel gefunden, aber vielleicht sagt dieses hier schon etwas aus:


    https://www.spiegel.de/ausland/im-ru...8-d48d961519ed

  15. #15

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    Als Quelle natuerlich super...

    Warum wird dann in den Live Sendungen auf 1. Kanal, selbst von den Moderatoren, das Wort "Krieg" genutzt? Nicht permanent, das gebe ich gern zu. Aber generell?

    Hast Du dazu vielleicht Quellen von russischen Sendern?

    Vielleicht gibt es Mitschnitte, auf denen OMON eine Live-Sendung stuermt? Oder "erkranken" Moderatoren ploetzlich, nachdem die "Krieg" sagten?

    Anatoli Kusitchev hat am Montag in "Vremya Pokazhet" selbst gesagt: Nennen wir den Konflikt beim Namen, es ist ein Krieg. Quelle. Ich.

  16. #16

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    Zitat Zitat von marc224 Beitrag anzeigen
    In den 1980 er usw sagten ca 50 Prozent der Busfahrer/Strassenbahnfahrer Moskau , St Petersburg usw die Haltestellen unaufgefordert immer an
    Bis sie gerade morgens im Berufsverkehr von den täglöich fahrenden Fahrgästen aufgefordert wurden: "Kannst Du nicht mal Deine Klappe halten! Wir wollen noch ein wenig schlafen"

  17. #17

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    Zitat Zitat von Bobsie Beitrag anzeigen
    Bis sie gerade morgens im Berufsverkehr von den täglöich fahrenden Fahrgästen aufgefordert wurden: "Kannst Du nicht mal Deine Klappe halten! Wir wollen noch ein wenig schlafen"
    Früh morgens wurden wohl weniger Haltestellen angesagt.
    Erst ab 9 Uhr wo wohl eher Leute unterwegs waren,die darauf angewiesen waren

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