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Thema: Rentner haben die Nase voll

  1. #1
    Avatar von Sandra
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    Rentner haben die Nase voll

    Das wurde auch Zeit! Unglaublich eigentlich wie lange die russischen Rentner gebraucht haben um sich endlich mal zur Wehr zu setzen.
    Ich haette ihnen weniger Angst und mehr Solidaritaet schon vor 10 Jahren gewuenscht.
    Was heute in Russland geschieht, denke ich ist auch unsere Zukunft im Westen, zumindest fuer Leute ab Jahrgang 1960.
    Warum haben die Rentner nicht frueher protestiert? Was habe ich mit 65 noch zu verlieren?
    Stellt Euch mal vor was wir dann fuer ein Remmidemi machen koennen dann werden wir den Jungen endlich mal zeigen koennen was richtige "Demos" sind .

  2. #2

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    Ich habe den Eindruck,dass die Regierung,und insbesondere die kommunale Behörden die Bevölkerung,wie immer,schlecht informiert hat...
    Das betrifft vor allem die kommunalen Machtinhaber,-sie machen was sie wollen,ohne jeglichen Plan,und wenn etwas nicht funktioniert,ist gleich der Kreml schuld! Und die Menschen,besonders in der Provinz haben es nicht gelernt,dass sie als Wähler die Macht haben,und das sie von den Mächtigen
    etwas verlangen können...
    Aber das die Leute auf die Strasse gehen,ist wohl ein Zeugnis von der Zivilgesellschaft,die sich doch entwikelt hat!

  3. #3

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    Renten

    Hallo zusammen ,

    meiner Meinung nach wehren sich jetzt die Rentner, da man
    in der Jelzin-Ära verstanden hatte, dass die Führung sich für
    einen nicht interessiert. Vielleicht ist es auch der politische
    Kurs Putins, der jetzt nationaler ausgerichtet ist als vorher
    und sich wirtschaftlich auch etwas bewegt. 10% Wirtschafts-
    wachstum jedes Jahr animiert auch den Rentner sich mal
    nach einer Erhöhung der Renten zu erkundigen. In der Jelzin-
    Ära gab es ein solches Wachstum nicht, sondern nur Ausverkauf
    von allem, was nicht Niet-und Nagelfest war.Da brauch man auch
    nicht fragen, ob es mehr Geld gibt. Mal sehen was draus wird.
    Gruß
    Insider

  4. #4
    Avatar von Sandra
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    Insider, es geht darum, das ab dem 11.1.05 anstelle kostenloser Medikamente, Busfahren und Urlaubsplaetzen in Sanatorien, die Rentner (sowie Invalide aller Gruppen, Repressierte etc.) das Geld bekommen aber die Dienstleistungen und Sachwerte bezahlen muessen.
    In der Theorie auf den ersten Blick normalen, auf den Zweiten hat das Zentrum aber auch die Verguetungen vom Staat auf die Regionen verschoben. Wurden frueher Ausgleischzahlungen fuer diese Werte von Moskau bezahlt, muss jetzt die Region bezahlen. Wie in Russland ueblich hat dies ueberhaupt nicht funktioniert (Moskau ausgenommen). Die Regionen haben nicht bezahlt aber die oeffentlichen Verkehrsmittel in der Region verlangen jetzt Geld etc.
    Allerdings gibt es einen Graben zwischen den Rentnern auf dem Land (die ohnehin selten Bus fahren) und staedtischen Rentnern. Die auf dem Land finden die Regel nicht schlecht weil sie "noch glauben" tatsaechlich mehr Geld zu bekommen und nicht verstehen, dass die Medikamente teuer sind. Dies trifft zB. vorallem auch Zuckerkranke die sich ihre Menge Insulin mit dem Ausgleich nicht finanzieren koennen.
    Ich halte es vorallem auch fuer die russische Pharmaindustrie schlecht, viele dieser Firmen duerften noch existieren weil der Staat die Medikamente fuer die Rentner im Inland geordert hat. Haben die Rentner das Geld in der Hand werden viele anstelle der Medis Alki kaufen und viele die huebschen schoen gepriesenen Medis aus der Werbung im Fernsehen(((nicht nur teuer sondern oft geradezu kriminell entstellt beworben. Inlandspharmazeutig (Naturheilmittelchen ausgenommen) sind oft unvertraegliche Chemiebomben auf der anderen Seite sichert dies aber Arbeitsplaetze. Diese braucht Russland den die WTO im September wird das ihre fuer eine Steigerung der Arbeitslosigkeit dazu leisten.

  5. #5

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    "Werdet alt!" (Axel Eggebrecht)

    In der Sowjetunion sollen siebzig Millionen Russen von den Vergünstigungen profitiert haben. Jetzt soll es laut Frankfurter Rundschau vierzig, laut NZZ dreissig Millionen Zuwendungsempfaenger geben. Lieber Prof, was sagen Ihre Zahlen?

    Und Olli, wg. "Wo ist das Problem?", einige Zeilen aus der NZZ:
    "Nicht nur eine Frage des Geldes
    ... Dahinter versteckt sich aber auch eine tiefe Verletzung der Gefühle, denn die sogenannten Privilegien waren früher während Jahrzehnten ausdrücklich als Zeichen der Wertschätzung der ganzen Gesellschaft für die betroffenen Personengruppen und deren Einsatz, beispielsweise im Arbeitsleben oder im Krieg, dargestellt worden. Mit der Abschaffung der Privilegien entfällt in den Augen vieler Betroffener auch diese besondere Anerkennung, was natürlich Bitterkeit hervorruft. Diese ist in einem Land wie Russland, wo bei vielen die Erwartungshaltung gegenüber dem Staat im Vergleich zu sowjetischen Zeiten noch völlig ungebrochen ist, entsprechend gross."

    Der Beginn des Februars wird spannend. Da gibt es die vom April vorgezogene Erhöhung der Renten aber auch die "ersten nicht-subventionierten Rechnungen für Miete, Strom und Gas im Briefkasten. Sie werden bis zu 30 Prozent höher als bisher ausfallen." (fr-aktuell)
    Gruesse, Julius

  6. #6
    Avatar von Sandra
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    Beleidung der Rentner

    Julius, der Witz ist ja, das Russland in diesem Jahr mit grossem Trallalla 60 Jahre Kriegssieg feiert (ja, ja Sieg auch wenn es in Deutschen Schulbuechern anders formuliert wird). Natuerlich ist die Zahl der Veteranen die am meisten Zuschuesse frueher bekommen haben, entsprechend durch die Zeit klein geworden. Dennoch der Pomp wiederspricht der Realitaet im Portmonnaie. Zumindest diese Gruppe haette man weiterhin durch Naturalleistungen beibehalten koennen. Bereits gibt es diskussionen, wie die sich ein Ticket mit dem Zug zu den moskauer Feierlichkeiten leisten sollen .
    Uebrigens kommt es auf die Zaehlweise an, Polizei und Armee hatten zB. anspruch auf kostenlose Verkehrsbenutzung auch die muessen jetzt zahlen und haben uebrigens noch keinen Ausgleich bekommen. In Moskau duerfen Milizionaere gratis fahren aber nur in Uniform, pech fuer den Kripobeamten in Zivil. Die Armeeangehoerigen muessen zahlen, koennen aber anders als die Gesetzeshueter im Regelfall kein Zusatzeinkommen erschliessen.

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