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Thema: Wohneigentum als Deutscher in Russland

  1. #1

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    Wohneigentum als Deutscher in Russland

    Hallo Zusammen,

    eine Bekannte meinte kürzlich zu mir, dass man als Deutscher, wenn man Grund, eine Wohnung bzw. einfach gesagt Wohneigentum in Russland erwerben möchte extra Steuern dafür bezahlen muss.

    Weiß einer genaueres darüber bzw kann mir da helfen mich zu erkundigen?

    Danke und viele Grüße
    nik

  2. #2

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    Zitat Zitat von SPBMUC Beitrag anzeigen
    Hallo Zusammen,
    eine Bekannte meinte kürzlich zu mir, dass man als Deutscher, wenn man Grund, eine Wohnung bzw. einfach gesagt Wohneigentum in Russland erwerben möchte extra Steuern dafür bezahlen muss.
    Weiß einer genaueres darüber bzw kann mir da helfen mich zu erkundigen?
    nik
    Interessiert mich auch das Thema. Fuer UA waere die Antwort ja, die Steuern sind wesentlich hoeher, aber bezahlbar.
    Zusaetzlich muessen in UA aber noch andere Faktoren beruecksichtigt werden, wie z.B. div. Abnahmen der Behoerden. Natuerlich gegen Zahlung kleiner Betraege

    Gruss hro

  3. #3
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    ... die Besteuerung von Immobilieneigentum in Russland

    ... ist für alle gleich geregelt, egal ob Steuerresident oder kein Steuerresident. Die Besteuerung erfolgt einmal jährlich für das Vorjahr, d.h. bis September 2015 werden die Steuerbescheide für das Jahr 2014 an die Steuerpflichtigen versandt. Die Steuern sind dann bis zum 1. Oktober zu entrichten. Die Immobiliensteuern sind regionale Steuern und unterscheiden sich somit von Region zu Region. In Kaliningrad z.B. bezahlt man 0,1 Prozent des BTI-Wertes (Einheitswert) für Wohnimmobilien und 0,2 Prozent für kommerzielle Immobilien.
    Sollte die Immobilie zum Gelderwerb genutzt werden, d.h. vermietet oder verpachtet werden, so zahlt der Steuerresident als Privatperson 13 Prozent und der Nichtsteuerresident (i.d.R. der Ausländer) 30 Prozent Steuern.
    Uwe Niemeier
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  4. #4

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    ... ist für alle gleich geregelt, egal ob Steuerresident oder kein Steuerresident. Die Besteuerung erfolgt einmal jährlich für das Vorjahr, d.h. bis September 2015 werden die Steuerbescheide für das Jahr 2014 an die Steuerpflichtigen versandt. Die Steuern sind dann bis zum 1. Oktober zu entrichten. Die Immobiliensteuern sind regionale Steuern und unterscheiden sich somit von Region zu Region. In Kaliningrad z.B. bezahlt man 0,1 Prozent des BTI-Wertes (Einheitswert) für Wohnimmobilien und 0,2 Prozent für kommerzielle Immobilien.
    Sollte die Immobilie zum Gelderwerb genutzt werden, d.h. vermietet oder verpachtet werden, so zahlt der Steuerresident als Privatperson 13 Prozent und der Nichtsteuerresident (i.d.R. der Ausländer) 30 Prozent Steuern.
    Uwe Niemeier
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    Sehr geehrter Herr Niemeier,

    erstmal vielen Dank fuer die Infos, die mich wirklich auch sehr interessieren, auch wenn Sie wohl eher die Grundsteuern meinen.

    Die Frage von SPBMUC/nik zielte aber wohl auf den Erwerb von Grund bzw. Wohneigentum ab.
    Da ich schon viele Ihrer Beitraege hier gelesen habe, vermute ich, dass Sie auch dazu etwas sagen koennen.

    Gruss hro

  5. #5
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    ... für diejenigen, die Immobilien in Russland erwerben wollen,

    ... egal ob es sich hierbei um Gebäude oder Grund und Boden handelt, fallen keine Steuern an. Es sind nur die ganz normalen Bearbeitungsgebühren von ein paar Euro zu zahlen.

    Beim Verkauf von Immobilien sieht dies anders aus. Ein Steuerresident wird von Steuerzahlungen beim Verkauf befreit, wenn sich die Immobilie mehr als drei Jahre (ab 1.1.2016 mehr als fünf Jahre) in seinem Besitz befindet. Ist dies nicht gegeben, hat er 13 Prozent Steuern zu zahlen. Ein Nichtresident (also i.d.R. Ausländer) hat grundsätzlich 30 Prozent "Verkaufssteuer" zu zahlen.
    Uwe Niemeier
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  6. #6

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    ... egal ob es sich hierbei um Gebäude oder Grund und Boden handelt, fallen keine Steuern an. Es sind nur die ganz normalen Bearbeitungsgebühren von ein paar Euro zu zahlen.

    Beim Verkauf von Immobilien sieht dies anders aus. Ein Steuerresident wird von Steuerzahlungen beim Verkauf befreit, wenn sich die Immobilie mehr als drei Jahre (ab 1.1.2016 mehr als fünf Jahre) in seinem Besitz befindet. Ist dies nicht gegeben, hat er 13 Prozent Steuern zu zahlen. Ein Nichtresident (also i.d.R. Ausländer) hat grundsätzlich 30 Prozent "Verkaufssteuer" zu zahlen.
    Uwe Niemeier
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    Wow, toll, vielen lieben Dank erstmal! Das hilft mir schon mal weiter )
    D.h. wenn ich es richtig verstehe, beim Verkauf einer Immobilie für Nichtresident 30% und beim Kauf nur die ganz normalen Steuern. Bei selbstgenutztem Wohneigentum also auch nur der normale Steuersatz wie für alle anderen auch?

    Danke im Voraus

    Viele Grüße
    nik

  7. #7
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    ... für Käufer gibt es ...

    ... für den Käufer fallen beim Kauf keine Steuern, sondern nur Bearbeitungsgebühren an (einfach nur um bei den korrekten Bezeichnungen zu bleiben).
    Wenn die Immobilie selber genutzt wird, egal ob Resident oder Nichtresident, fallen für alle die gleichen Steuern an.
    Uwe Niemeier

  8. #8

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    ... für den Käufer fallen beim Kauf keine Steuern, sondern nur Bearbeitungsgebühren an
    Ja, ich hatte auch nochmal nachgefragt, weil man sich das als Deutscher nicht vorstellen kann.

    Rein wirtschaftlich macht das fuer einen Staat aber durchaus Sinn, dem Kaeufer keine Steuern aufzubuerden, solange sie vom Verkaeufer bezahlt werden..

    Gruss hro.

  9. #9
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    ... mal eine ganz andere Frage ...

    ... Sie leben in Lviv?

    Uwe Niemeier

  10. #10

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    ... Sie leben in Lviv?
    Nein. Ich habe da mal ein Jahr gelebt und bin auch noch des oefteren da. U.a. auch in Vinnitsa.
    Deshalb durfte ich die letzten "Revolutionen" miterleben.

    Gruss hro

  11. #11
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    ... es kamen bei mir nur Erinnerungen auf,

    ... denn ich habe 1993/95 dort gelebt und gearbeitet. Allerdings habe ich keinen großen Wunsch dorthin zurückzukehren um die Entwicklung der letzten 20 Jahre zu sehen. Die zwei Jahre gehören in meinem Leben zu denen, die ich als "erfahrungsintensiv" bezeichnen möchte.
    Uwe Niemeier

  12. #12

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    ... denn ich habe 1993/95 dort gelebt und gearbeitet. Allerdings habe ich keinen großen Wunsch dorthin zurückzukehren um die Entwicklung der letzten 20 Jahre zu sehen. Die zwei Jahre gehören in meinem Leben zu denen, die ich als "erfahrungsintensiv" bezeichnen möchte.
    Uwe Niemeier
    Ich bin seit '99 regelmaessig da.
    Seitdem ist im Zentrum sehr viel gemacht worden. Auf den Strassen kann man jetzt auch mit westlichen Autos fahren. Hotel George und Dnister sind gemacht worden und dort kann man jetzt uebernachten, ohne dass danach alle Klamotten nach Moebelpolitur stinken. Sogar Fruehstueck bekommt man jetzt. Also nicht nur eine Scheibe Brot mit Margarine und Wurstersatz ...
    Die Wohnbloecke ausserhalb sehen natuerlich nicht besser aus als damals.
    Auch die Autofahrer sind jetzt zivilisierter. Die halten inzwischen sogar vor den Zebrastreifen an, wenn man als Fussgaenger davor steht. Meistens jedenfalls.

    Kann man wieder hinfahren. Vom Krieg im Osten ist dort nichts zu merken, wenn man mal von der Propaganda in den Medien und den vielen jungen Maennern in Felduniformen absieht.
    Und die Oper ist immer einen Besuch wert.
    Das Leben ist fuer die, die ihr Einkommen nicht in Griwna ausgezahlt bekommen derzeit sehr guenstig.

    Welcher Art sind denn Ihre Erfahrungen?

    Gruss hro

  13. #13
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    ... meine Erfahrungen mit der West-Ukraine ...

    ... sind leider nicht die besten. Ich habe in einem deutsch-ukrainischen Gemeinschaftsunternehmen gearbeitet und die nationale Frage stand ziemlich akut. Ausländer mochte man in der Firma überhaupt nicht. Nach meiner Abreise habe ich sämtliche Kontakte abgebrochen und suche heute auch keine mehr.
    Uwe Niemeier

  14. #14

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    Zitat Zitat von domizil Beitrag anzeigen
    [...] die nationale Frage stand ziemlich akut.
    Das stimmt. Ob man damit ein Problem hat, haengt wahrscheinlich davon ab, in welcher Position man mit Ukrainern zusammenarbeitet.
    Bei Auslaendern akzeptieren die eigentlich, dass man nicht ukrainisch sondern russisch spricht.
    Und man muss als Auslaender nicht glauben, dass man hofiert wird, nur weil man aus dem Westen ist.
    Und die Eigenart - m.E. insb. in der Westukraine, dass man den Kit aus den Fensterrahmen frisst, aber trotzdem so tun muss, als koennte man sich den gezeigten Wohlstand leisten, muss man einfach akzeptieren.

    Gruss hro

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