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Thema: Moskaus Städtepolitik

  1. #1
    Avatar von Sandra
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    Moskaus Städtepolitik

    Vor wenigen Monaten hatte Luschkow seines zeichens Buergermeister von Moskau die geniale Idee, man solle doch das moskauer Gebiet und die Stadt Moskau zusammen legen. Yum Glueck wehrt sich gegen diese absurde Idee der Gouverneur des moskauer Gebietes. Was wuerde eine solche Zusammenlegung konkret bedeuten! In erster Linie wie im Vorort Butowa gerade im Gange, die Aufloesung und der Raub (den nichts anderes ist es) von Datschengebieten durch die Stadt! Zwangsendeignung! Den schliesslich geht es nicht um Kopeken sondern um Baugrund auf dem man an stelle einer lauschigen alten Datsche ein 23 stockwerkiges Hochhaus hochziehen koennte! In schlechter Qualitaet und fast ganz lehrstehend (wie so viele Neubauten in Moskau) den wer ist schon so dumm und zahlt fuer einen schlecht isolierten bis garnicht isolierten Bau pro Quadratmeter 4 - 5 USD! Kaufen tut man dabei sowieso keine Wohnung sondern eigentlich lehren Beton! Macht aber alles nichts, zur Not kann man in Moskau auch Haeuser abfackeln falls sie einem schoenen teuren Baugrund verschandeln! So was nennt sich dann in Moskau Staedtepolitik. Nur zu dumm, dass ab und an ganze Strassenteile einbrechen, beim Bau von Neubauten, den ganz nach dem Moto "was nicht passt, wird passend gemacht".

  2. Nach oben   #2

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    dieses phänomend er leerstehenden neubauten kenne ich auch aus sankt petersburg. ein grund dafür sind auch dass die wohnungne als kapitalanlage gehalten werden, um sie zu einem späteren zeitpunkt gewinnbringend verkaufen zu können. immerhin explodieren die wohnungspreise auch in petersburg obwohl die bevölkerung nicht so stark zunimmt wie in moskau und eingetlihc mehr gebaut wird als früher. Diese spekulative Immobileinblase wird irgendwannplatzen. Sowas gab es in anderen ländern auch. zum beispiel in frankfurt wo ich immoment weile, gibt es immens viele Wolkenlkratzer viele stehen aber leer. trotzdem wurden in den vergangenen jahren immer neue gebaut. bis die blase platzte. man hat sich verspekuliert.
    was die qualität angeht: es gibt in russland auch schöne wohunungen nur leider sind die sogar tuerere als in europa. die normalen häsuer haben scheife wände, schlechte oder undichte fenster, vor allem in petersburg gitbes das problem der bodenabsenkung, da die stadt auf sumpfboden steht. bevor ich mit meiner familie nach deutschland gezogen bin , haben wir uns für einige voutchers drei wohnung pruivatisiert. ein davon ist 1994 fertiggestellt worde. das haus sieht jetzt aus als wäre es dreißig oder vierzig jahre alt. die holzfenster haben sich alle nach außen gebogen weil die wände durch die einseitige absenkung darauf drücken.
    weiteres phänomen i petersburg sit, dass die zwischenräume in der innenstadt und in den außenbezirken zugebaut werden. schöne pars innenhöfe gehen verloren. alte häuser kreigen mitunter risse durch die bauarbeiten an höheren häusern in der nachbarschaft. immerhin muss für jedes haus in petersburg eine ganze reihe betonstehlen in den boden gerammt werden. deswegen brauchen vor allem die hochhäuser in den außenbezirken abstand zueinander. nzw müssten gelichzeitig gebaut werden, wie früher in der sowjetunion, wo ganze wohnviertel auf einalgebaut worden sind, das sit für petersurger baugrundverhälltnisse deutlich besser.

    Die zusammenlegung der gebiete wird ja wohl nur der msokauer stadtregierung nutzen oder? mehr bauland, mehr fläche für wachstum, mehr steuereinnahmen, die wahrscheinlich alle ín die hauptstadt fleißen und nicht in die moskauer region

  3. Nach oben   #3
    Avatar von Sandra
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    Zitat Zitat von maxim
    Die zusammenlegung der gebiete wird ja wohl nur der msokauer stadtregierung nutzen oder? mehr bauland, mehr fläche für wachstum, mehr steuereinnahmen, die wahrscheinlich alle ín die hauptstadt fleißen und nicht in die moskauer region
    Vorallem mehr Baugrund! Man stelle sich dies aber real vor (es wird hoffentlich niemals wirklich soweit kommen) Du hast eine Datascha in einem Dorf rund 40 Km vor der Stadt (und bist dadurch ploetzlich zahlenmaessig recht beguetert)wuerde nun das moskauer Gebiet zu Moskau gehoeren, waere Deine Datsche in spaetestens 20 Jahren von geschmacklosen Hochhaeusern umgeben und wenn Du pech hast bist Du auch schnell deine Datsche los (mehr oder weniger legal oder einfach aus dummheit). Luschkow hat natuerlich ein Problem, er kann nicht endlos bauen und die Parks langsamm umbauen tut er, aber nicht ueberall duerfte dies ohne Gegenwehr der Bevoelkerung abgehen. Ich bin vollkommen damit einverstanden, dass irgendwann der Wohnungsmarkt zusammen bricht. Die Zeichen sind schon am Himmel seit langem zu sehen. Da nuetzten auch billigere Hypotheken nichts, ganz so dumm und unfaehig zu rechnen sind die Leute nicht in Russland. Wer kann es sich schon leisten innert 10 Jahren 100 000 oder 200 000 Euro zurueck zu zahlen bei russischen Gehaeltern. Ich wohne in einem Haus aus anfang 20tes Jahrhundert. Bei der blossen Vorstellung ich muesste in einer Platte wohnen bekomme ich das Grauen. Die Isolation ist hervorragend, auf jedem Stochwerk bei nur 6 (nach deutscher Rechnung) gibt es nur drei Wohnungen. Die Isolation ist garantiert durch dicke Mauern und vor dem Fenster haben wir Plastikfenster (bis auf die Balkongtuer in der Kueche da zieht's).Scheps sind die Waende auch allerdings gewoehnt man sich drann aber in Neubauten sind sie genauso schepps wie mir gerade gestern eine Bekannte geklagt hat. Einzig, etwas aehnliches auch nur in Ansaetzen von einem Mieterschutz gibt es nicht. Neben dem das einem also bei der Wohnungssuche die Wohnung und die Gegend passend erscheinen muss, benoetigt man auch noch etwas psychologie um sich jemanden auszusuchen der morgen nicht die Wohnung andersweitig vergeben will . Scheine ein Haendchen zu haben, wohne schon seit 5 Jahren (toijtoij) am gleichen Ort. Den leider die Makler kosten ja auch noch und ohne ist es schwer eine Wohnung zu einem vernuenftigen Preis zu bekommen. Nuetzt ja nichts wenn man Bekannte hat die Wohnung in Stalinbauten vermieten, wenn die Amis dafuer krankhafte Summen im Monat bezahlen.

  4. Nach oben   #4

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    Die Menschen mit Geld in Sankt Petersburg kauffen die Wohnungen auf und vermieten sie dann.

  5. Nach oben   #5
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    Leider

    Zitat Zitat von DanielFr
    Die Menschen mit Geld in Sankt Petersburg kauffen die Wohnungen auf und vermieten sie dann.
    In Moskau werden Wohnungen angeboten die noch nicht gebaut sind, die Leute kaufen Sie und werden niemals einziehen, weil die Wohnungen entweder mehrmals verkauft werden oder der Firma das Geld zum bauen ausgeht! Warum sich diese Geschichte aber unendlich wiederholt und die Leute nicht klueger werden ist nur schwer zu verstehen.

  6. Nach oben   #6

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    Es gibt seriöse Bau-Firmen, die vieleicht nicht Bankrott gehen werden, aber ihre versprochenen Termine fast immer um ein halbes bis ganzes Jahr überziehen. Sie finanzieren sich die Projekte mehr oder wenniger mit den Geldern der zukunftigen Eigentümer dieser Wohnungen und werden vor dem Start 30% der Summe verlangen.

  7. Nach oben   #7
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    Zitat Zitat von DanielFr
    aber ihre versprochenen Termine fast immer um ein halbes bis ganzes Jahr überziehen. Sie finanzieren sich die Projekte mehr oder wenniger mit den Geldern der zukunftigen Eigentümer dieser Wohnungen und werden vor dem Start 30% der Summe verlangen.
    Sie haben diese Firmen als serioes bezeichnet eine Firma die mit dem Geld der spaeteren Eigentuemer ungebaute Wohnungen baut, wuerde ich nicht als serioes bezeichnen. Woher haben Sie 1/2 bis 1 Jahr bauzeitueberziehung? Das waere paradiesisch auch sogenannte Luxusbaufirmen innerhalb des Bereiches serioes (wenn man das als solches bezeichnen kann)ueberziehen im Schnitt um 4 Jahre. Viel interessanter ist aber das die Leute nicht lehrnen und ergo hingehen und bereits gebaute Wohnung kaufen sondern immernoch Pyramidenspiele spielen (um nichts anderes handelt es sich letztlich).

  8. Nach oben   #8

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    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,437948,00.html

    hier ein interesanter artikel zu dem thema

  9. Nach oben   #9

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    Man muss sich die Projekte ja irgendwie finanzieren können, wenn man bedenkt das einige Firmen mehrere Objekte (10-20) mit bis zu 1200 Wohneinheiten/Objekt gleichzeitig am laufen haben kommen schon nette Summen zusammen. Die Bauzeitüberziehung habe ich aus den praktischen Erfahrungen meiner Verwandschaft, die schon öfters über die строительная компания "лэк", http://www.lec.ru/ sich Wohnungen im ungebauten Zustand eingeeignet haben. Was die Qualität angeht waren einige Nachbesserungen erforderlich z.B. bei den Stukaturabeiten, weil die Wände sehr ungerade waren. Die Preise habe ich noch von Mai.2006 in der Peripherie der Stadt im Kopf gehabt, aber die werden höchstwahrscheinlich nicht mehr aktuell sein, da sie sich in Wochentakt nach oben verändern.

  10. Nach oben   #10
    Avatar von Sandra
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    Zitat Zitat von DanielFr
    waren einige Nachbesserungen erforderlich z.B. bei den Stukaturabeiten, weil die Wände sehr ungerade waren.
    Och wenn das alles ist da gibt es auch neue Wohnungen wo die Waende schon risse habe, laengs versteht sich. Schiefe Waende gehoeren schliesslich dazu interessant sind aber bei diesen Preisen die Isolation. Ein Land mit -35 Grad als moegliche Temperaturen im Winter sollte sich da vielleicht mal langsamm was dazu ueberlegen.

  11. Nach oben   #11

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    Brainstorming: vieleicht den erhöhten CO2 Ausstoß? Wie halten sie das im Winter in ihrer Wohnung aus Sandra, oder wie haben sie den letzen Winter mit den Rekordtemperaturen überstanden?

  12. Nach oben   #12
    Avatar von Sandra
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    Mit geoeffnetem Oberfenster in der Kueche ich wohne in einem Haus gebaut 1905 mit Plastikfenstern . Nur bei Westwind ist es kuehl, sonst habe ich Temperaturen zwischen 24 und 26 Grad. Kann mich also nicht beklagen . Geheizt wird im Stadtzentrum sehr gut, hier ist es eine Frage wo man wohnt und in welchem Haus. In den Provinzen habe ich festgestellt, Heizungen werden am Freitag nach oben gefahren und unter der Woche auf minimum gestellt. Das macht dann keinen Spass.

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