+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 8 ErsteErste 1234567 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 60 von 237

Thema: Wladimir Wladimirowitsch Putin

  1. #31

    Dabei seit
    11/2004
    Ort
    Düsseldorf
    Beiträge
    140
    Maxim,kannst du mir verraten,wo ich einen PC "made in Germany" kaufen kann?
    Bei "Obi" findest du nicht einmal einen Hammer,der aus der eupopäischen Produktion stammen würde...
    Das erklärt auch die Pannen in der Raumfahrt:die ganze Elektronik der NASA ist "made in Taiwan"!
    Nun,was die Immobilien angeht:meine Verwandtschaft hatte gute Erfahrungen beim Kauf und Verkauf von Wohnungen.Vielleicht aber sind die Menschen in der Provinz ehrlicher,als in Moskau und St.Petersburg...
    Es muss doch einen Grund geben,warum Menschen aus diesen Städten nirgendwo in Russland gemocht werden,womöglich ist das der Grund...?

    P.S.:Mei persönlicher Favorit für die nächste Präsidentschaft ist Iwanov.
    An der zweiten Stelle sehe ich den Chef der Eisenbahnen,habe nur seinen Namen gerade nicht im Kopf.

  2. Nach oben   #32
    Avatar von Hasi
    Dabei seit
    11/2000
    Ort
    Schweiz
    Beiträge
    251

    Putin mit Schulterstücken des Obersten Befehlschabers

    Putin mit Schulterstücken des Obersten Befehlschabers

    ...ein schönes Bild

    http://img.rian.ru/images/4117/37/41173707.jpg

    MOSKAU, 19. August (Viktor Litowkin, Militärkommentator der RIA Nowosti).

    Der Oberste Befehlshaber der Streitkräfte Russlands, Präsident Wladimir Putin, war längst von der taktischen Übung der Nordflotte nach Moskau zurückgekehrt, da beschrieben russische Massenmedien noch Tage später, wie er mit dem strategischen Bombenflugzeug Tu-160 geflogen war und den Start einer Überschallflügelrakete, später vom Bord des atomgetriebenen Kreuzers "Pjotr Weliki" den Start einer strategischen Rakete vom Bord des Unterwasserkreuzers "Jekaterinburg" beobachtet hatte.

    Die westliche Presse aber meint, dass Russland mit den Muskeln spiele und Druck auf Nachbarn ausübe. Solche Behauptungen sind aber absolut haltlos. Die Truppen Russlands kämpfen nicht in fremden Gebieten und okkupieren keine fremden Länder, die von seinen Grenzen viele Tausende Kilometer entfernt liegen. Wenn sie aber irgendwo im Ausland stationiert sind, so nur auf Grund eines Mandats der UNO und der Chefs der GUS-Mitgliedsländer. So erfüllen sie zum Beispiel Friedensfunktionen in Abchasien, Südossetien und Transnistrien bzw. besitzen laut bilateralen Abkommen mit Nachbarländern dort Militärstützpunkte.

    Daran, dass Staatsmänner, geschweige denn Präsidenten, von Zeit zu Zeit in Militärobjekten - auf Flugzeugträgern, in Armeestützpunkten, in der Führerkabine eines Jagd- oder eines Bombenflugzeugs wie auch bei taktischen Manövern erscheinen, ist nichts Neues. Unzählige Male haben das Bush senior und Bush junior, Jacques Chirac oder etwa der König von Spanien gemacht. Was ist aber am Vorgehen von Wladimir Putin so ungewöhnlich? Schon gar nicht davon zu sprechen, dass ein junger, kräftiger Mann dabei mit einem Superschall-Jagdflugzeug oder mit einem strategischen Bomber fliegen kann. Nebenbei gesagt, machte König Abdullah II. von Jordanien kein Hehl aus seinem guten Neid gegenüber Putin, denn er, ein in der arabischen und westlichen Welt bekannter Berufsoffizier, wäre ebenfalls nicht abgeneigt, mit einem strategischen Bombenflugzeug zu fliegen. Er hatte einfach bisher noch keine solche Möglichkeit gehabt.

    Was den Start der Überschall-Flügelrakete vom Bombenflugzeug Tu-160, mit dem Präsident Putin geflogen ist, betrifft, so wurde die X-555-Rakete, wenngleich sie auch als neu bezeichnet wird, noch Anfang der 90er Jahre im Konstruktionsbüro "Raduga" bei Moskau entwickelt und stellt eine modernisierte Variante der Kernrakete X-55 dar. Solche Raketen hat Russland Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts aus der Ukraine abgezogen. Wenn auch nicht vollständig, denn Kiew hat es daran gehindert. Es hat die Kerngefechtsköpfe zurückerstattet, einen Teil der Raketen aber bei sich belassen. Es ist nicht auszuschließen, dass es sie hatte weiterverkaufen wollen, wie vor kurzem ein Vorwurf lautete. In Russland wurde aber diese Rakete für die konventionelle (Trotyl-)Ladung umgebaut, ihre Treffgenauigkeit erhöht (bei der Kerngefechtsladung war eine solche Treffgenauigkeit nicht unbedingt notwendig) und jetzt im Beisein des Obersten Befehlshabers Putin erprobt. Praktisch eine Routinearbeit, denn Moskau ist seit vielen Jahren schon bestrebt, die überschüssigen Kernwaffen zugunsten der konventionellen los zu werden.

    Was ungewöhnliches geschieht also? Wahrscheinlich ist das russisch-chinesische Manöver ganz besonders beachtenswert? Wen können aber 10 000 Militärangehörige erschrecken, die es lernen, mit ausländischen Terr*risten zu kämpfen? Solche Manöver führen aber die USA und Taiwan, Indien und Frankreich, sogar Russland und Frankreich durch. Wie konnte sich aber die gemeinsame Übung russischer und chinesischer Soldaten als "eine ernste Warnung an die USA" erweisen (solche Schlagzeilen gab es nämlich)?

    Wahrscheinlich hat sich manch einer an die Zeiten gewöhnt, da russische Schiffe an der Anlegestelle lagen, Kampffahrzeuge in Parks und auf Übungsgeländen verrosteten, die untätigen Soldaten und Offiziere aber nicht wussten, was sie mit sich anfangen sollten.

    Diese Situation konnte aber nicht ewig dauern. Die russische Armee beginnt nach und nach sich damit zu beschäftigen, womit sich eben die Armee eines beliebigen Staates zu beschäftigen hat, und zwar zu lernen, die nationalen Interessen ihres Landes zu verteidigen. Professionell und effektiv.

  3. Nach oben   #33

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Wen wundert es denn, wenn die West-Presse ...

    Wen wundert es denn, wenn die West-Presse, deren Redaktionen ihre Nachrichten ausschliesslich von "genehmigten" Presseagenturen beziehen, jetzt SCHON WIEDER gegen Praesident Putin zu Felde ziehen. Schliesslich sind die "genehmigten" Presseagenturen mit Mitgliedern des Council on Foreign Relations bestückt.

    In einem freien Rechtsstaat wuerde der Council on Foreign Relations als eine kriminelle Vereinigung im Sinne einer Verschwoerung gelten - was der CFR in der Tat auch ist.

    Der CFR bezieht eindeutig Stellung contra Russland, solange Russland noch ueber eigenes Rohoel verfuegt. Alle in dieser Richtung von mir geschriebenen Beitraege geben Hinweis auf die Ziele des CFR und wenden sich gegen die systematische kriegstreibende Propaganda der USA. Kriegsziele sind dabei eigenartigerweise immer wieder Oelfoerderstaaten, die des Terr*rismusses oder "antidemokratischen" Verhaltens bezichtigt werden.

    Dabei gilt ein Bush auf einem US-Flugzeugtraeger in der Golf-Region als "friedliebend" und "freiheitsbringend" (befreiend vom Oel), waehrend Staatschefs, deren Ziel es ist, ihr Land vor Aggressoren zu schuetzen, diffamiert werden. Die massive US-Propaganda erinnert allzu sehr an eine Goebbels'sche Kriegspropaganda.

    Solange die Ueberschall-Fluegelrakete 555 immer noch in der Lage waere, Nuklear-Gefechtsköpfe zu tragen, so erachte ich dies eher als beruhigend. Es ist schliesslich nicht Russland, das fremde Laender mit Uran-angereicherter Munition radioaktiv verseucht - sondern es sind dies die USA. Sollten also noch "ein paar" vormalige Gefechtskoepfe der Abruestung widerstanden haben, so ist dies dem Gleichgewicht der Kraefte, das Europa ueber 50 Jahre Frieden beschert hatte, nur zutraeglich.

    Eine Aggression durch die USA muss fuer die USA auch weiterhin ein unkalkulierbares Risiko darstellen. Die vergangenen 15 Jahre haben nur gezeigt, dass ein Machtmonopol zur Kriegsluesternheit verleitet, dem entschieden entgegengetreten werden muss. Es ist voellig inakzeptabel, dass EIN Land fuer sich die Bodenschaetze der gesamten restlichen Welt beansprucht.

    Wenn ein Land so masslos mit den Bodenschaetzen umgeht, dann muss dieses Land auch akzeptieren, dass bei ihnen die Lampen eben frueher ausgehen, der Verkehr frueher zum Erliegen kommt, die Wirtschaft frueher zusammenbricht.

  4. Nach oben   #34

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154
    Zitat Zitat von Hasi
    Putin mit Schulterstücken des Obersten Befehlschabers

    ...ein schönes Bild

    http://img.rian.ru/images/4117/37/41173707.jpg


    Lieber Hasi, angesichts der Wahlen in Deutschland, und der den Amerikanern nachlaufenden Merkel, kann ich nur sagen:

    Ja, ein wirklich schoenes Bild !

  5. Nach oben   #35

    Dabei seit
    08/2005
    Beiträge
    83

    das Putin Bild

    Ein ganz tolles Foto! Besonders schön, Putin vorne und der Tupolew 160 Bomber im Hintergrund! Ich halte Putin für einen der besten russischen Staatsmänner der letzten jahrzehnte. Unvergessen seine grandiose Rede auf Deutsch im Deutschen Bundestag, ich war zutiefst beeindruckt! Danke, Herr Präsident!

  6. Nach oben   #36

    Dabei seit
    06/2005
    Beiträge
    155
    Zitat Zitat von Rumpelstilz1
    Lieber Hasi, angesichts der Wahlen in Deutschland, und der den Amerikanern nachlaufenden Merkel, kann ich nur sagen:

    Ja, ein wirklich schoenes Bild !

    Der Zusammenhang kann ich nicht erkennen, würden Sie näher erläutern, was sie damit meinen?

  7. Nach oben   #37

    Dabei seit
    06/2005
    Beiträge
    155
    Zitat Zitat von Großmuffti
    Ein ganz tolles Foto! Besonders schön, Putin vorne und der Tupolew 160 Bomber im Hintergrund! Ich halte Putin für einen der besten russischen Staatsmänner der letzten jahrzehnte. Unvergessen seine grandiose Rede auf Deutsch im Deutschen Bundestag, ich war zutiefst beeindruckt! Danke, Herr Präsident!

    Ameeeeen!

  8. Nach oben   #38

    Dabei seit
    08/2005
    Beiträge
    83

    zu Freidenker

    Mußt du dich eigentlich verstellen, oder bist du wirklich so doof? Ich muß ja zugeben, dass ich über deine superdummen Kommentare nur noch lache! Als Außenstehender kann man auch nur noch lachen über dich, aber was ist mit dir selber? Geht es dir bei soviel Dummheit nicht schlecht?

  9. Nach oben   #39

    Dabei seit
    08/2005
    Beiträge
    3

    und was ist mit...

    Georgi Boos?

    Hätte dieser Mann eine Chance gewählt zu werden? Scheint mir einen kompetenten Eindruck zu machen. Ob er als Präsident geeignet wäre?

    PS: Der Chef der Eisenbahnen heisst Jakunin. Übrigens auch Vorsitzender von
    Center of National Glory of Russia.

  10. Nach oben   #40

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Gruezi Herr Nevsky

    Ich werde nun auch versuchen, mich einmal einzumischen.

    Um Praesident eines weiten und grossen Landes zu werden, das zudem noch angefeindet wird (von bekannter Seite), den Begehrlichkeiten der oelbeduerftigen Laender unterliegt, sieht sich folgenden dringlichsten Vorgaben gegenueber:

    1. Das Land in seiner Einheit zusammenzuhalten,
    gegen Angriffe (durch CIA inszenierte oder direkt offene Konflikte gegen die USA) zu bewahren. Liegt Russland erst einmal, beraubt seiner Bodenschaetze, am Boden, dann bedarf es gar keiner weiteren Politik mehr, es ist zum dankesagenden Raubopfer der USA verkommen.

    Fuer derartige Prioritaeten duerfte die Wahl nur auf eine Person fallen, die entweder aus dem FSB oder aus dem Militaer stammt.

    Russlands Entwicklung kann man getrost als gescheitert betrachten, wenn die Einheit gefaehrdet ist, wenn Strohmaenner à la Chodorkovski oder andere von den USA her aufgebaute Marionetten an die Macht kommen.

    Ebenso wenig, wie die Schweiz eine Zukunft haette, unterlaege sie im Ticino den Begehrlichkeiten eines Berlusconi oder im Kanton Zuerich (und Zug ) den Begehlichkeiten des deutschen Finanzministers ...
    Ein Land gehoert vorab einmal zusammengehalten -- und dann erst laesst sich eine Entwicklung ins Auge fassen.

    Daher spekuliere ich als Aussenstehender nicht ueber einen Nachfolger von Praesident Putin, denn "vermutlich " weiss er besser, wer diese Aufgabe Nr.1 besser als andere erledigt.

    Gemessen an der Ausgangssituation Russlands zum Ende der Jelzin-Zeit hat Praesident Putin seine Aufgabe bravouroes erledigt, wovon damals zu Beginn seiner Amtszeit eigentlich kaum jemand ausging. Ich meine, er wird einen vertrauenswuerdigen Nachfolger finden , schliesslich verfuegt er ueber das Wissen aus dem FSB.

  11. Nach oben   #41

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Russlands Präsident W. W. Putin

    | 26.04.2006 |

    Anlaesslich der Polemik und Propaganda, wie sie ueber deutsche Nachrichten verbreitet wird, aber auch aufgrund des Treffens in Tomsk steht Praesident Putin vermehrt in den Schlagzeilen.

    Meine Meinung zu Praesident Putin duerfte ja hinlaenglich bekannt sein - und seine Aussenpolitik fordert offene Bewunderung ein: er gibt Russland NICHT der hemmungslosen Globalisierung preis, er schuetzt sein Land. Gleich wird mir jedoch entgegengehalten ... ja aber im Land selbst ...

    Gerade jetzt, wo aufgrund der Ostsee-Pipeline wieder ueber Stoerfaelle an Pipelines gegen Russland und das mangelnde Umweltbewusstsein polemisiert wird, will ich nicht versaeumen, die Kritiker zu widerlegen:

    Zitat Zitat von Взгляд

    Путин защитил Байкал

    | 26 апреля 2006, 13:16 |

    Восточный нефтепровод на севере Байкала должен пройти за пределами водозаборной зоны, заявил Владимир Путин

    «Трасса должна пройти севернее той зоны, чем предлагает академик Лаверов», - сказал президент на совещании с региональными руководителями Сибирского федерального округа в Томске. Академик, вице-президент РАН Николай Лаверов предложил, чтобы нефтепровод Восточная Сибирь - Тихий океан прошел по линии водозаборной части на севере Байкала, что составляет 40 километров, передает РИА «Новости».
    Uebersetzung Rumpelstilz:
    Zitat Zitat von Vsgljad - (Blick)

    Putin schuetzte den Baikal

    Die Ost-Erdoelpipeline im Norden des Baikal-Sees muss ausserhalb des Wassereinzugsgebietes verlaufen, bestaetigte Vladimir Putin.

    "Die Trasse muss noerdlich dieses Gebietes verlaufen, statt wie Akademiemitglied Laverov vorschlaegt" - sagte der Praesident auf einer Beratung mit den Leitern des Foederalen Sibirischen Gebietes in Tomsk. Akademiemitglied, Vize-Praesident der Russischen Akademie der Wissenschaften Nikolai Laverov schlug vor, dass die Oelpipeline Ostsibirien--Stiller Ozean die Linie des Wassereinzugsgebietes im noerdlichen Teil des Baikal-Sees durchquert, was 40 Kilometer entspricht, so teilt RIA"Novosti" mit.
    Der Baikal-See ist einzigartig auf der Welt, ist nicht nur groesstes Suesswasserreservoir der Welt sondern auch anerkanntes Naturschutzgebiet. Ich kann mir gut vorstellen, dass andere eben anders entschieden haetten - also insofern erweist sich Praesident Putin wiederum als der RICHTIGE Mann in der richtigen Position.



  12. Nach oben   #42

    Dabei seit
    03/2006
    Beiträge
    13

    Leseempfehlung - und einige emphatische Betrachtungen (eines Hoch-Politischen)

    USA haben den zweiten Kalten Krieg eröffnet
    Zitat Zitat von Saar-Echo
    Moskauer Kommentatoren bewerten den amerikanischen Konfrontationskurs erstmals offen als Wiederbelebung des Kalten Krieges / Russland und die USA vor dem G8-Treffen


    Russlands Rolle in der Welt verändert sich - und damit auch die Einstellung der USA zu ihm. Hinzu kommen Unterschiede in der Auffassung von Menschenrechten und demokratischen Werten.


    Von WLADIMIR SIMONOW

    Moskau/Washington. Das Moskauer Treffen der höchsten Diplomaten der Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschlands, die eine Antwort auf die Frage suchten, was mit Iran zu tun sei, ist erfolglos ausgegangen. Dieses Ergebnis ist eine Folge dessen, dass der Westen, insbesondere die USA, einerseits und Russland andererseits unterschiedliche Methoden sehen, mit denen man den Zugang Teherans zu Kernwaffen abwenden könnte.

    Moskau hält beliebige Formen eines gewaltsamen Zwanges nach wie vor für unannehmbar. Doch sind sich Russland und die USA hundertprozentig in der Hauptsache einig: Iran darf - ebenso wie Nordkorea - keine Bombe besitzen. (NB1) Leider sinkt die Zahl der Bereiche, in denen die Einmütigkeit zwischen Russland und den Vereinigten Staaten überwiegt, immer mehr in dem Maße, wie sich das Juli-Gipfeltreffen der G8 in Sankt Petersburg nähert. Es ist, als seien die Auffassungen von Moskau und Washington noch etwas weiter auseinander gegangen. Die russischen Experten sind besorgt: Sie beobachten, dass Washington sowohl die Qualität der Demokratie als auch die Außenpolitik Russlands immer schärfer kritisiert. Diese Kritik finden sie nicht einfach ungerecht, eher verbirgt sie Interessen, die unserem Land gegenüber feindselig sind.

    Betrachten wir die Situation einmal mit den Augen eines „Mannes von der Straße”. Iwan Iwanow ist befremdet: Warum war Washington über die Sachlage im Russland der 90er Jahre, in der Jelzin-Epoche, so gerührt? Denn zu jener Zeit herrschte hier eine elende Nachahmung der Demokratie, die das Schalten und Walten der korrumpierten oligarchischen Clans maskierte, während diese mit dem Kreml anstellten, was sie wollten. Warum bestand die amerikanische Elite, angefangen mit Präsident Bill Clinton, darauf, dass Jelzin bei all seinen Mängeln das Land „in die richtige Richtung” führe? (NB2)

    Die meisten Russen zweifeln nicht daran, dass Wladimir Putin von Boris Jelzin ein Chaos statt eines Landes übernahm. Dennoch hat es der neue Präsident geschafft, das Verwaltungssystem wiederherzustellen und Russlands Zerfall abzuwenden.

    Moskau legt man heute gern Sünden zur Last wie den Autoritarismus ”derer von oben”, die Wiederbelebung der imperialen Ambitionen und die Benutzung der Gasröhre als Instrument für die Lösung aller äußeren Probleme. Der Amerikanische Rat für internationale Beziehungen [NB: ein hübscher Ausdruck für „CFR“] hat im März einen Bericht herausgebracht, worin behauptet wird, unter Putin gehe Russland ”nicht in die richtige Richtung”. Gleich damals veröffentlichte das White House eine erneuerte ”Nationale Sicherheitsstrategie”, worin es mit düsterer Miene warnt: „Russlands Versuche, den Prozess der Demokratisierung im In- und Ausland zu bremsen, können die Entwicklung seiner Beziehungen zu den USA stören...”

    Die Angst vor einem ernsthaften Gegenspieler

    Auffällig ist eine gewisse Gesetzmäßigkeit: Der Strom von Beschuldigungen nimmt in dem Maße zu, wie Russland nach dem durch den Wechsel der sozialökonomischen Ordnung verursachten Insult wieder zu sich kommt. Je stärker das Land wird, desto weniger gefällt es gewissen Leuten in den Vereinigten Staaten. Anders ausgedrückt: Die Gründe des heutigen zweiten Kalten Krieges erinnern in vieler Hinsicht an die Ursachen des ersten. Damals war es der wachsende Einfluss der Sowjetunion in Osteuropa, der den Westen alarmierte. Heute geht es darum, dass Russland erneut zu einem angesehenen, energischen Staat wird, auf dessen Meinung die internationale Gemeinschaft hört. (NB3)

    Die Diskrepanz zwischen der russischen und der amerikanischen Auslegung der Demokratie ist gewachsen, nachdem der Russische Volkskonzil, dieser breite Querschnitt der gesellschaftlichen Bewegungen in Russland, vor einigen Tagen unter Anleitung der Russisch-orthodoxen Kirche eine ”Deklaration über die Rechte und die Würde des Menschen” angenommen hat. (NB4) Im Grunde wirft dieses Dokument dem westlichen Modell der Bürgerfreiheiten Amoralität vor. Die Rechte und Freiheiten machen den Menschen, wenn aus ihrem moralischen Kontext herausgerissen, zu Äußerungen des Fremdenhasses, zur Beleidigung der fremden religiösen Gefühle und zu anderen Sünden fähig. Die westliche Konzeption verwechsle die Menschenrechte mit der These ”Alles sei erlaubt”, behaupten die Urheber des Dokumentes, das hier eine außerordentlich breite öffentliche Resonanz gefunden hat. (NB5)

    Diese Gedanken mögen vielen streitig erscheinen. Doch daraus folgt nur eines: Der messianische Glauben der USA an die Überlegenheit ihres eigenen Modells der Demokratie kann in Russland wohl kaum Verständnis finden. (NB6)

    Zum Glück für Moskau und Washington besteht neben dem demokratischen auch ein anderes Programm der russisch-amerikanischen Beziehungen; dieses beruht auf weniger ideologisierten, mehr pragmatischen Interessen. Die Vereinigten Staaten benötigen die Zusammenarbeit mit Russland, ebenso steht es um Russland, wenn es sich um Bereiche handelt wie Neutralisierung der terr*ristischen ”Al Qaida”, die Erhaltung der friedlichen Ausrichtung der Kernforschungen von Iran und Nordkorea, die Sicherheit der Produktion und Verteilung der Energieressourcen. Ohne Heranziehung Russlands, seiner menschlichen Talente und seiner Technologien wäre die Welt verwundbarer angesichts der neuen transnationalen Gefahren von der Art der Vogelgrippe oder der Klimaerwärmung. (RIA Nowosti)


    NB1: Atomabrüstung ist vertraglich von allen Unterzeichnern des Atomwaffensperrvertrags (also auch den USA!) vereinbartes Ziel. Natürlich sind da neue Atommächte nicht „wünschenswert“, schon gar nicht, wenn sie so brutal wie Nordkorea, so trigger-happy in Worten wie der Iran, oder so gewissenlos in Taten (auch Planspiele sind Taten!) wie die USA sind. – Ein Blick ins Gesetzbuch erleichtert die Rechtsfindung.

    NB2: Hier im Forum lernt man: Die „richtige“ Richtung ist immer die, die Amerika gefällt (d.h. natürlich seinen Ultra-Reichen in CFR etc.): Auflösung nach der UdSSR nun selbst noch des (ethnisch, nicht ideologisch oder imperial definierten) Gebildes Rußland. Als (deutscher) Zeitzeuge habe ich derlei Zukunftsoptionen in den 90ern als Spekulationen unter Historikern, Ethnologen, Politologen etc. gehört. „Gewundert“ hat mich schon damals die kalte Gleichgültigkeit gegenüber dem mit solchen Auflösungen erkennbar verbundenen – und noch dazu unter Beifall des Westens profitabel ausgeschlachteten – Elend. Das war für mich eine unvergessene Lektion über die Gesellschaft, in der ich leb(t)e. – U.a. wurde mir klar: Wir dürfen Ähnliches erwarten. Gott läßt sich nicht spotten.

    NB3: Genau, das wäre ja noch schöner: Am Ende wird noch die „Globalisierung der Märkte“ als das erkannt, was sie ist: ein menschengemachter Polit-Trend auf Kosten der kommenden Generationen, der Mehrheit der Völker selbst heute, und der Mehrheit der Menschen selbst unter den begünstigten Völkern. Wie ich einst bei Golo Mann über Hitler las (und als Ausdruck restloser Verkommenheit empfunden habe, - und hoffe, dass auch heute noch Menschen den Mut finden, nicht so stumpf zu sein, und dergleichen so wie ich für NICHT einfach normal zu halten): Wer von der Weltherrschaft besessen ist, der gibt nicht Ruhe, solange es noch IRGENDWO IRGENDEINE Macht gibt, die er (noch) nicht in den Staub getreten hat und die auch (noch) nicht seinen Speichel aufleckt. Wenn das dann zudem noch eine Macht ist, die seit jeher die Belange von Staat und Gesellschaft gegenüber einer moralisch enthemmten Privatiers-Macht hochgehalten hat, dann haben die „Globalisierer“ von gestern und heute (samt den an ihrem Propganda-Tropf hängenden Biedermeiern) ihren Gottseibeiuns gefunden.

    NB4: Siehe darüber den eigenen Thread hier im Forum von Sandra. Ich kenne das Papier nicht – und verstehe nicht die Einzelheiten – aber nachdem, was ich hier lese, denke ich wohlwollend darüber.

    NB5: Weniger polarisierend könne man formulieren, dass es im „Westen“ zwischen den drei Kategorien von Menschenrechten (bürgerliche Freiheitsrechte – individuelle // sozio-ökonomisch-kulturelle Mindestrechte – gesellschaftliche // politische Beteiligungsrechte – politische) in Zeiten von Neoliberalismus und Staatskorruption immer weniger originäres Verständnis für Platz und Zweck beider nicht-individuellen Kategorien gibt. Recht auf Arbeit, Essentials der gesunden Familie und Ehe, auf all das wird doch heute gespottet. Gegen diese Beobachtung ist es KEIN gültiges Argument, dass es auch den bürgerlichen Rechten (im Überwachungs- und Mittelstandsbesteuererstaat) an den Kragen geht.
    Wo das eine Bein lahmt, da bleiben beide Körperhälften zurück.

    NB6: Ein Glück! Und hoffentlich wacht auch Deutschland bald auf. Der pure Marktglaube ist dem deutschen Volk tatsächlich NICHT wesensgemäß. Leider sind wir aber Meister darin, scheiternde Konzepte aus anderen Ländern selbst dann noch zu kopieren, ja sogar noch zu überspitzen, nachdem sich herausgestellt hat, dass sie uns dienen wie die Geister dem Zauberlehrling. Das Erwachen kommt tief und plötzlich – und bringt die Gefahr eines Pendelschlags zurück in ebenso übersteigerte Gegenpositionen des deutschen Kollektivismus. Fast muß man dankbar sein, dass Deutschland im 21. Jahrhundert wahrscheinlich nicht mehr die Macht haben wird, von einer erneuten imperialen Rolle auch nur mehr zu träumen. Ich will nicht naiv, nicht vertrauensselig sein, aber angesichts der Ohnmacht und Demütigung, auf die unser Volk zugeht, freue ich mich von Herzen über W.W. Putins Interesse (vielleicht sogar Achtung? ) vor unserem Land und die Erfolge, die er und Herr Schröder in der russisch-deutschen Aussöhnung erreicht haben (60. Jahrestag Kriegsende etc.).


  13. Nach oben   #43

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Russland ein als Partner begehrenswertes Land ?

    Russland als verlaessliches und stabiles Partner-Land
    von Rumpelstilz

    Praesident Putin wird zu hart kritisiert
    Ich bedanke mich nochmals bei Herrn Julius fuer den Link zu:
    die Welt / Leitartikel: Respekt fuer Russland v. 24.4.2006

    Kritisiert man Russland, so kritisiert man eigentlich den Praesidenten der Russischen Foederation, man schreibt Russland – und meint W.W.Putin.

    Zumeist lautet die Kritik, Russland verkomme zu einem autoritaeren und imperialen Staat. Diese Meinung teile ich nicht.

    Der Schreiber des Leitartikels, Roger Koeppel fuehrt das Beispiel des Falles Chodorkovski an, um die westliche Propaganda gegen Praesident Putin zu widerlegen und bezieht sich dabei auf die Art und Weise, wie Chodorkovski sich auf Brutalomanier sein Unternehmen zusammenkaufte – um dann mit den finanziellen Mitteln ausgestattet, Abgeordnete zu bestechen und eine Schattenherrschaft gegen den Praesidenten aufzubauen. Ungeklaert ist dabei immer noch, woher die 1,5 Milliarden Dollar cash in Koffern stammten, mit der die Tochter Jelzins beim New Yorker Zoll am Flughafen erwischt wurde.

    Dies war damals auch fuer mich der Anlass, mich intensiv mit der Politik Russlands (gemeint ist Putins) naeher zu beschaeftigen. Hilfreich war mir dabei eine ueber viele Jahre hinweg eigene auch leitende Vergangenheit in der Mineraloelindustrie.

    Zuerst fiel mir auf, dass der anfaengliche Erwerb von Chodorkovskis Unternehmen nicht sauber, d.h. nicht legal erfolgte. Auch waren einige Finanzierungen zweifelhafter Natur, insbesondere seit Eintreten des amerikanischen Managements … „zwecks Transparenz“. Erst mit dem Verkaufsansinnen weiter Teile von Jukos an Chevron-Texaco, dann aber doch eher Exxon-Mobil wurde die Angelegenheit „eigenartig“, denn mit der zuvor uebernommenen Sibneft wurde weiterer Zugang auf die Sibirischen Oelfelder geschaffen, den ein amerikanischer Konzern mit Jukos auch uebernommen haette. Geht man ferner davon aus, dass die Kaufsumme von 25 Mrd. $ von Rockefeller an Chodorkovski wieder bei Rockefeller gelandet waeren, auf der Chase-Bank von Rockefeller - so haette es sogar einen betrogenen Betrueger gegeben.

    Erst im Nachhinein und nach Kenntnisnahme der Finanzverbindungen in den USA (CFR bis hin zu Lord Rothschild, London) erschloss sich mir das Macchiavelische in Chodorkovskis Plan. Bausteinchen zum Verstehen waren die Jukos-Spende an das Carnegie-Endowment (CFR), die Kontakte zu Rockefeller und dann an letzter Stelle bis zur Spitze, d.h. zu Lord Rothschild, wo Chodorkovski ebenfalls empfangen wurde.

    Chodorkovski und die Finanzmafia R & R

    In Klar-Sprache bedeutete dies, dass Chodorkovski dabei war, nicht nur die Sibirischen Oelfelder an die Finanzmafia Rothschild-Rockefeller zu verschenken, sondern auch waehrend der Praesidentschaft Putins den ganzen Staat umzudrehen und die Bevoelkerung Russlands zu Sklaven des CFR-Konglomerats zu machen – in Neu-Sprache ausgedrueckt Russland sollte „globalisiert“ werden, d.h. in den Besitz der reichsten und hemmungslosesten Financiers uebergehen.

    Die Verhaftung Chodorkovskis in Novosibirsk mit einer vermummten FSB-Spezialtruppe diente in ihrer dramatischen Aufmachung lediglich als Zeichen an Rothschild und Rockefeller, Russland nicht als Beute-Terrain zu betrachten. Der nachfolgende Prozess war mir an und fuer sich gleichgueltig – schliesslich hatte man damals in den USA Al Capone auch wegen eines Steuerdeliktes hinter Gitter gebracht.

    Aufgebracht hatte mich jedoch dann der „offene Brief an Praesident Putin“ der im CFR konzipiert wurde, von Senator Biden vorgelegt wurde und insgesamt von 150 Lakaien unterschrieben wurde – so auch in Deutschland von Pflueger (CDU) und Buetigkofer (Gruene) (ich haette hernach gerne ihre Kontoauszuege eingesehen !). Selbst wenn Chodorkovski nur wegen eines Steuervergehens mit Freiheitsentzug bestraft wurde, er waere in den angeblich demokratischen USA weitaus haerter bestraft worden.

    Gazprom und Gasklau

    Da der Schreiber des Leitartikels in „Die Welt“ Roger Koeppel von einem vergleichbaren Image-GAU durch das Vorgehen der Firma Gazprom im Fall Ukraine schreibt – aber eben nur oberflaechlich, ohne vorhandene Indizien zu nutzen, sehe ich mich zu einer Ergaenzung gezwungen:

    Im Sommer vergangenen Jahres, nachdem Praesident Juschtschenko aus der Ukraine vermehrt dem Wunsch Ausdruck verlieh, der Nato beizutreten, der EU beizutreten, hatte er sich so weit von der GUS entfernt und Zeichen der Unversoehnlichkeit ausgesandt, dass es seitens Russlands nicht den geringsten Grund gab, die Ukraine weiterhin mit hochsubventioniertem Gas zu beliefern, Ukraine wollte zum Westen gehoeren, der WTO beitreten, Weltmarktpreise applizieren, also war es nur logische Konsequenz, fuer Gas auch Weltmarktpreise zu bezahlen. Zu diesem Zeitpunkt war der Putin-Schroeder Gaspipeline-Vertrag bereits unterschrieben. Dennoch hatte Gazprom angeboten, die Preise fuer Gas fuer die Ukraine nur stufenweise anzuheben.

    Im September 2005 war jedoch der Praesident der Ukraine in den USA bei Condoleeza Rice und machte eine Vielzahl von Zugestaendnissen an die USA – und die Gegenleistung ? Sie bestand – und das ist nur meine Vermutung – aber ein sehr logischer und naheliegender Verdacht: die USA sagten der Ukraine zu, sich wegen des Gaspreises keine Sorgen zu machen, die USA werden schon eine „Loesung“ finden, notfalls solle er das Gas einfach stehlen.

    Die Loesung verschaffte der Ukraine in stoischer Ruhe alle Angebote Russlands abzulehnen und auf den Konflikt der Lieferverweigerung durch Gazprom hinzuarbeiten. Dabei sind Juschtschenko ebenso wie Miller in die amerikanische Falle gegangen. Juschtschenko, weil er auf 50 USD je 1000 cbm Gas vertraute, Miller weil er durch das Abstellen des Gases und den eingeplanten Gasdiebstahl durch die Ukraine den USA die Mittel fuer einen erneuten Propagandafeldzug gegen Russland lieferte. Die Diskreditierung Russlands als Gaslieferant war das eigentliche Ziel der USA, um nach Moeglichkeit noch den Putin-Schroeder Gaspipelinevertrag zu kippen. Das Problem dieses Vertrages fuer die Pipeline durch die Ostsee ist nicht das Gas, es ist die Tatsache dass bei diesem Vertrag die Dollar-Bindung nicht existiert, Gas soll in EURO abgerechnet werden !

    Gas fuer Euro statt fuer Dollar, das ist ebenso wie Saddam Hussein Oel fuer Euro abrechnete – statt fuer Dollar, oder der Iran dies jetzt vorhat. Fuer die USA ist das Aufgeben der Dollar-Bindung ein Kriegsgrund. Dass vorerst nur ein Propagandakrieg gegen Russland erfolgt, muss nicht bedeuten, dass die CFR-US-Regierung nicht entschlossen waere, ihren Willen mit Waffengewalt durchzusetzen – und alles im Namen des „Krieg gegen den Terr*rismus“, einen Terr*rismus, den sie zuvor selbst alimentiert hatten.

    Pressefreiheit eher in Russland als im Westen

    Die gesamte Medien-Campagne gegen Russland wegen angeblicher Lieferunzuverlaessigkeit wird von den USA aus gesteuert, wohl hatte Gazprom nachgewiesen, dass die Gasabliefermengen an der Grenze zur Ukraine mit dem uebereinstimmten, was fuer die EU vereinbart war. Jedoch ist dies durch eine regelrechte Mediencampagne als Nachricht unterdrueckt worden. Der Diebstahl von Gas durch die Ukraine wurde als Minderlieferung durch Gazprom dargestellt. Ohne eigene Presseorgane im Westen bleibt Russland von der Gnade oder Ungnade seitens der US-Regierung und dem sie bestimmenden CFR und ihrer Presse und TV-Medien abhaengig.

    Unfaire Betrachtung durch die EU

    Waehrend seitens eigenartiger EU-Laender sogenannte Demokratie fuer Laender des Silk-Road-Strategy-Act aus der ehemaligen Sowjetunion und teilweise heute noch Bestandteil Russlands gefordert wird, insbesondere dann, wenn es dort Oel gibt - oder Pipelines, zeigten eben diese EU-Laender einen absoluten Mangel an Demokratiefaehigkeit. Diktatorisch wurde bestimmt (CDU) dass die D-Mark abgeschafft wurde, die Pressefreiheit wurde in Deutschland im November 2001 aufgehoben - aber gleichzeitig wird Russland kritisiert.

    Den weiteren Kommentaren von Herrn Koeppel kann ich voll zustimmen. Praesident Putin hatte die Regierungsgeschaefte uebernommen, als sich das Land in einem desolaten Zustand befand. Das Werk, das Praesident Putin seit seiner Amtsuebernahme vollbracht hat, ist immens und kann nicht hoch genug eingeschaetzt werden.

    NGO - Gesetze als zeichen der Unfreiheit ?

    Selbst die Gesetze bezueglich der NGOs haben ihre volle Berechtigung, schliesslich waren die NGOs massgeblich an dem Umsturz in der Ukraine beteiligt. Die diesbezuegliche Aussage durch Dir. Aslund vom Carnegie Endowment in Moskau, der fuer Russland einen Umsturz mittels Birken-Revolution empfahl, getreu dem bereits erfolgreich durchgefuehrten Vorbild in der Ukraine mit der inszenierten Orangenen Revolution zeigt kein gutes Bild von dem Demokratie-Verstaendnis der „Demokratisierer“. Hier scheint wohl eher eine CIA-„Demokratisierung“ zur Errichtung des One-World-Government vorzuliegen.

    Und das dies den USA bis heute nicht gelungen ist, dass Russland bis heute ein unabhaengiges und freies Land ist, das ist der Verdienst von Praesident Putin. Er und Russland, beide verdienen unseren vollen Respekt und unsere Hochachtung.

    P.S.
    Und wirtschaftlich geht es in Russland rapide aufwaerts, Jahr fuer Jahr, waehrend die heute verkuendeten Zahlen in Deutschland darauf verweisen, dass nur noch 39 % der Bevoelkerung erwerbstaetig sind. In Russland wird langsam aber sicher die Armut abgeschafft – und in Deutschland wird langsam aber sicher die Arbeit und der Wohlstand der Vergangenheit abgeschafft.



  14. Nach oben   #44
    Avatar von Sandra
    Dabei seit
    10/2004
    Ort
    Moskau
    Alter
    48
    Beiträge
    925

    Zwischen Verpackung und Inhalt

    muss man unterscheiden. Clinton war eine Verpackung, Bush ist eine Verpackung und auch Putin ist eine. Verpackung und Inhalt sind grundsaetzlich zu unterscheiden. Deswegen die positive Entwicklung Russlands in den letzten Jahren Putin zu zu schreiben, halte ich fuer Personenkult und grundsaetzlich falsch. Putin ist nur der Vertreter oder resp. das Verpackungsdesign, den Inhalt machen garantiert andere. Aus diesem Grunde sind die Verpackungsdesigns auch austauschbar, der Inhalt wird aber im Falle Russlands auch 2008 der selbe sein. Dies gilt im uebrigen auch fuer die USA. Letztlich ist es auch logisch, den kein Mensch kann alle Ressors abdecken und darunter auch noch jene die ihn garantiert toedlich langweilen. Russland hat (wie auch die USA) ihre eigenen Thin Thanks. Im Falle Russlands, sind diese Thanks nur klug genug nicht selber an die Oeffentlichkeit zu gelangen und in ihrer Annonymitaet zu verharen. Bei Putins Think Thank muss jedoch festgestellt werden, bei allen Erfolgen, fehlen noch immer klar erkennbare Konturen, noch laviert der Thank zwischen vielen Interessen. In wie weit der Thank ein klares politisches Zielbild sowohl Inn-als auch Aussenpolitisch hat "ich will in 5 Jahren dort und dort sein, in 10 Jahren dort" ist ungewiss. Mal sucht man die Naehe zu Asien, mal distanziert man sich, mal sucht man eine Annaeherung zu Europa mal distantiert man sich. Es ensteht ein Bild als sei man sich noch nicht eins, welche Strategie tatsaechlich wahr genommen werden muss. Zur Innenpolitischen Situation muss gesagt werden, zwar geht es aufwaerts mit dem Land aber Dank Oel und nicht dank guter und kluger Investitionspolitik des Staates. Den der investiert praktisch garnicht und schafft seine Kohle brav nach den USA. Gref und Kudrin die auf grossen Wiederstand seit Jahren in der Bevoelkerung stossen und die letztlich diese Milliarden in die USA schaffen, sind nach wie vor an ihrem Platz. Die Gesetze die die Duma verabschiedet sind noch immer genauso wirr und absolut unbrauchbar wie unter Jelzin. Gerade dort (in der Duma) hat sich nichts, aber garnichts gebessert. Auch der Raub und Betrug durch Eliten (wie zB. Luschkow) hat sich nicht gebessert, er wird hoechstens besser maskiert. Besser maskiert wird er aber nur alleine deswegen, weil mittlerweile auch schon Eliten existieren die aus eigener Kraft und ohne Klau zur Elite aufsteigen, da moechte man wohl nicht ganz als nicht stubenrein erscheinen.
    Dem Land geht es deutlich besser als unter Jelzin, dies jedoch Putin zuzuschreiben erzeugt bei mir Magenbrennen und erinnert nur an etwas "Personenkult". Russland muss lernen, dass es nicht Norwegen ist (die eine eigene Wirtschaft besitzt) Russland hat zu wenig eigene Wirtschaft und sollte die Gewinne aus dem Oel zum Aufbau eben dieser verwenden und zwar bevor es zu spaet ist und Russland in der WTO. Sonst degradiert sich Russland bis in alle Zeiten zu einem importernaehrten Staat, der die eigene Nachfrage nicht decken kann. So klug, ist die Wirtschaftspolitik Russlands nicht. Die Zahl der Beamten ist heute 3 mal so hoch wie unter Jelzin, unter Jelzin war sie 2 mal so hoch wie unter der UDSSR. Russland ist ein gigantisches Administrationsland, dies ist negativ fuer eine wirtschaftliche Entwicklung und hemmt insbesondere das Klein-und Mittelgewerbe.
    Ausser der Steuerpolitik (die allerdings durch vierteljaehrliche Steuereinreichung geschwaecht wird)sehe ich keine sehr positive Wirtschaftspolitik an der weite Kreise der Bevoelkerung prosbirieren koennen. Dafuer fehlen schlicht die Investitionen an die Bevoelkerung fuer die Entwicklung des Klein-und Mittelgewerbes. Hier hat sich zur Jelzinaera absolut nichts gewandelt unter anderem auch dank Gref und Kudrin.
    Letztere 2 sind das Plazebo fuer die USA unter dem Motto "seht her wir lassen Eure Leute unsere Wirtschaft machen".
    Mit Putin als Person hat all dies nichts zu tun. Wer eine Pizza aus dem Tiefkuehler kauft, weiss ja auch, der Inhalt der Schachtel entspricht nicht dem Bildchen auf der Packung, dafuer gibt es Fooddesigner .

  15. Nach oben   #45

    Dabei seit
    10/2004
    Beiträge
    233

    Auf 'Blauaeugigkeit' folgt oft ein 'Blaues Auge'

    Der Atompate hält schützend die Hand über Teheran

    Rußland und Iran - die Geschichte einer fatalen Nuklearbeziehung
    (Hans Rühle)

    Im Streit um das iranische Nuklearprogramm spielt Rußland eine Sonderrolle. Es verbindet mit Iran eine langjährige - und fatale - nukleare Beziehung, die für Verlauf und Ausgang des Konflikts entscheidend sein könnte.

    Das iranische Nuklearprogramm begann in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als der Schah die iranische Atomic Energy Organization gründete. Seine Vorstellungen waren ebenso gigantisch wie dubios. Einerseits beabsichtigte er, in Iran bis 1990 23 Atomkraftwerke zu bauen, andererseits ließ er durch eine Reihe verdeckter Operationen erkennen, dass er auch in die militärische Nutzung der Kernenergie einsteigen wollte.

    Der Sturz des Schahs 1979 beendete vorläufig alle nuklearen Aktivitäten. Ajatollah Chomeini erklärte unmißverständlich, Iran brauche weder Nuklearenergie noch westliche Waffen. Die deutsche Kraftwerksunion (KWU), eine Siemens-Tochter, die noch unter dem Schah mit dem Bau von zwei Leichtwasserreaktoren in Buschehr begonnen hatte, mußte ihre Arbeit einstellen. Viele iranische Wissenschaftler verließen daraufhin das Land.

    1984 änderte sich die Lage abermals. Rafsandschani, enger Berater Chomeinis, forderte öffentlich alle iranischen Nuklearwissenschaftler auf, nach Iran zurückzukehren. Sein Motivlage wußte er hierbei allerdings zu verbergen - aus gutem Grund. Denn nun, mitten im Krieg gegen den Irak und mit der Perspektive, sich in absehbarer Zeit einem nuklear gerüsteten Irak gegenüberzusehen, ging es um die Bildung nuklearer Gegenmacht.

    In den Folgejahren beschaffte Iran alles, was sich in einem Nuklearprogramm verwerten ließ. Die Lieferanten waren fast ausschließlich westliche Industriestaaten, vor allem Deutschland. Doch gegen Ende der achtziger Jahre wurde der Druck Washingtons auf Partner und Freunde, den Technologietransfer in Drittstaaten einzuschränken, massiv.

    Da entdeckte Iran einen neuen Lieferanten: Rußland. Zunächst aber noch nicht auf Regierungsebene. Vielmehr bemühten sich in den Jahren nach der weltpolitischen Wende iranische "Kaufleute", in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion einsatzfähige Nuklearwaffen oder waffenfähiges Material zu beschaffen. Beispielhaft hierfür ist die "Operation Sapphire". 1993 informierte der Präsident von Kasachstan den amerikanischen Botschafter, sein Sicherheitsdienst habe große Mengen hochangereichertes Uran entdeckt, das offensichtlich herrenlos sei. Iranische, irakische und tschetschenische sowie im Auftrag Bin Ladins handelnde Interessenten seien bereits vor Ort. In der größten Geheimoperation dieser Art sicherten die Vereinigten Staaten daraufhin etwa 600 Kilogramm hochangereichertes Uran - genug für 25 "einfache" Nuklearwaffen - und schafften es nach Amerika, und zwar gerade noch rechtzeitig. In einem Nebenraum lagerten bereits die mit Teheraner Adresse beschrifteten, zum Transport von radioaktiven Material geeigneten Behälter.

    Bei der kleineren Operation "Auburn Endeavor" sicherten die Vereinigten Staaten und Großbritannien 1998 in Tiflis fast fünf Kilogramm hochangereichertes Uran und flogen es in den Western aus. Wenigstens zehn weitere Fälle der versuchten Beschaffung spaltbaren Materials durch Iran sind dokumentiert. Die Dunkelziffer - auch möglicher erfolgreicher Aufkäufe - dürfte höher sein.

    Auf Regierungsebene stieg Rußland in das Nukleargeschäft mit Iran im Januar 1995 ein: Damals verpflichtete sich Moskau vertraglich, für 800 Millionen Dollar einen von der KWU zu mehr als achtzig Prozent fertiggestellten, vom Irak im Krieg aber teilweise zerstörten Leichtwasserreaktor in Buschehr wieder aufzubauen. Die Vereinigten Staaten hatten vergeblich gegen den Vertragsabschluß interveniert. Als jedoch ein Mitglied der iranischen Verhandlungsdelegation Washington nur Wochen später Unterlagen übergab, die geradezu unglaubliche Einzelheiten über ein geheimes Zusatzabkommen enthielten, sahen sich die Amerikaner in ihrem Mißtrauen bestätigt. Denn Moskau sicherte Teheran nicht nur den Bau eines 30- bis 50-Megawatt-Forschungsreaktors zu, dessen spezielle Konfiguration nur einen Sinn haben konnte: die Gewinnung von waffenfähigem Plutonium. Es versprach auchdie Lieferung von 2000 Tonnen Rohuran, Hilfe beim Abbau von Uranerz und die Ausbildung von iranischen Nuklearspezialisten.

    Überdies bot Rußland im Kontext der Vertragsverhandlungen die Lieferung einer kompletten Anlage zur Anreicherung von Uran auf der Basis russischer Zentrifugentechnik an. Als schließlich noch bekannt wurde, dass China kurze Zeit zuvor nicht nur Uranhexafluorid an Iran geliefert hatte, sondern auch im Begriff war, mit Iran einen Vertrag über die Lieferung einer Anlage zur Konversion von Yellow Cake in Uranhexafluorid abzuschließen, war für Washington Eile geboten.

    Die Gelegenheit kam im Mai 1995 anläßlich des Gipfeltreffens zwischen Jelzin und Clinton in Moskau. Unter dem Druck der Amerikaner, die Jelzin ihre Kenntnis der Geheimabsprache schon vorab hatten wissen lassen, gab der russische Präsident eine Erklärung ab, die beispiellos war und in der Diskussion um ein militärisches Nuklearprogramm Irans einzigartig ist. Nach der allgemeinen Aussage, der Vertrag mit Iran sei legitim und mit internationalem Recht vereinbar, fuhr Jelzin fort: "Aber es ist wahr, dass der Vertrag Komponenten ziviler und militärischer Nuklearenergie enthält... Wir sind übereingekommen, diese beiden Komponenten zu trennen. Was die militärische Komponente betrifft und die Möglichkeit, waffenfähiges Material herzustellen - die Zentrifugen, die Konstruktion von Tunneln (Shafts) -, haben wir entschieden, diese Aspekte aus dem Vertrag zu streichen."

    Die Zuhörer hielten den Atem an. Was hatte Zusammenarbeit bei "Military nuclear energy" anderes zu bedeuten als Hilfe beim Bombenbau? Wie war Beihilfe zu einem militärischen Nuklearprogramm möglich, das es angeblich ja gar nicht gab und das zu verhindern sich Rußland im Atomwaffensperrvertrag verpflichtet hatte? Damit war klar, dass Rußland bereit gewesen war, Iran den Bau der Bombe zu ermöglichen.

    Doch nun schien alles bereinigt. Noch auf dem Gipfeltreffen wurden der russische Ministerpräsident Tschernomyrdin und der amerikanische Vizepräsident Gore beauftragt, die restlichen Details zu klären. Doch schon einen Tag später sagte Viktor Michajlow, der russische Minister für Nuklearenergie, Rußland werde sich weiterhin um einschlägige Geschäfte mit Iran bemühen. So könne niemand Minatom, die russische Nuklearenergiebehörde, daran hindern, zu einem späteren Zeitpunkt Iran eine auf Gaszentrifugen beruhende Urananreicherungsanlage zu liefern; schließlich sei Urananreicherung kein militärischer Vorgang. Selbstverständlich werde die Ausbildung iranischer Nuklearspezialisten fortgesetzt. Der Vertrag über den Bau eines problematischen Forschungsreaktors werde bald unterschrieben.

    Zwar zog sich die russische Regierung in der Folgezeit - und abgesehen vom Weiterbau in Buschehr - aus dem Iran-Geschäft mit kritischer Materie zurück, zugleich nahmen aber die bilateralen "Handelsbeziehungen" im nuklearen Sektor zwischen Firmen und Instituten deutlich zu. 1998 sah sich die russische Regierung - wieder unter starkem amerikanischen Druck - veranlaßt, mehrere Gesetze zu erlassen, um den wachsenden nuklearen Technologietransfer nach Iran zu reduzieren und in geordnete Bahnen zu lenken. Der Erfolg war jedoch bescheiden. Und je länger dieser Zustand anhielt, desto deutlicher wurde es, dass die russische Regierung über diese Geschäfte mehr wußte, als sie zugab - und vielfach ihre schützende Hand über obskure Geschäfte hielt.

    Dabei waren sich die Russen jederzeit über die iranischen Absichten im klaren. 1998 gab der damalige russische Minister für Atomenergie, Adamow, gegenüber zwei hohen Mitgliedern der amerikanischen Regierung zu, dass Iran dabei sei, Nuklearwaffen zu entwickeln. Das aber sei für Rußland kein Grund, die nukleare Zusammenarbeit mit Iran zu beenden. Noch kurz vor der Übernahme seines Ministeramts, als Leiter eines renommierten, eng mit Iran kooperierenden nuklearen Forschungsinstituts, hatte Adamow sogar gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gesagt: "Ich bin sicher, dass Iran versucht, Nuklearwaffen zu bauen. Es wäre unsinnig, anzunehmen, dass sie das nicht wollen."

    Da paßte es in Bild, dass im Januar 2000 der russische Verteidigungsminister Iwanow dem Sekretär des iranischen nationalen Sicherheitsrats, Rowhani, nicht nur weitere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen versprach, sondern auch ankündigte, Rußland beabsichtige, seine Verpflichtungen aus den in den neunziger Jahren geschlossenen Verträgen zu erfüllen. Am selben Tag verkündete die russische Regierung, Iran sei im Begriff, drei weitere Kraftwerke vom Typ Buschehr bei Rußland in Auftrag zu geben. Ein geheimes Detail lieferte die CIA: Rußland habe wahrscheinlich Iran die Technologie für einen Schwerwasserreaktor - einen klassischen Plutonium-Brüter - verkauft.

    Die Wiener Atomenergiebehörde (IAEA) bekam von all diesen russisch-iranischen Transaktionen so gut wie nichts mit. Schon von Saddam Hussein hinters Licht geführt, hielt die IAEA unentwegt an ihrer Auffassung fest, es gebe keinerlei Anlaß, Iran mehr als marginale nukleare Aktivitäten zuzutrauen. Um so tiefer war der Absturz, als 2002 eine iranische Widerstandsgruppe die Weltöffentlichkeit darüber informierte, dass Iran dabei sei, einen kompletten nuklearen Brennstoffkreislauf aufzubauen; zudem lieferte sie die Koordinaten für eine Reihe bisher geheimer iranischer Nuklearanlagen, zum Beispiel die auf industrielle Großproduktion ausgelegte unterirdische Urananreicherungsanlage in Natans oder die Schwerwasseranlage in Arak. Kurze Zeit später bestätigte die iranische Regierung diese Angaben und notifizierte der IAEA 2003, dass sie seit 18 Jahren ein geheimes Nuklearprogramm betrieb. Schnell stellte sich heraus, dass Rußland der unabdingbare Partner für dieses Programm war: als Lieferant nuklearer Hardware und als Entsender vieler russischer Nuklearspezialisten.

    Vor diesem Hintergrund einer umfassenden Mitwisserschaft und partiellen Beteiligung Rußlands am militärischen Nuklearprogramm Irans ist die gegenwärtige Positionierung Rußlands im Streit um das iranische Nuklearprogramm nachzuvollziehen. Rußland, der Pate der iranischen Nuklearpolitik, weiß, dass das iranische Programm nicht nur friedlichen Zwecken dient. Hinzu kommt, dass Rußland inzwischen faktisch ein Monopol für den weiteren Ausbau nuklearer Anlagen im Iran erworben hat; nach dem gegenwärtigen Informationsstand sollen in den nächsten Jahren fünf weitere Kraftwerke vom Typ Buschehr von Rußland gebaut werden. Schließlich ist Rußland längst zum privilegierten Ausrüster Irans bei der Verteidigungstechnik geworden. Rußland kann also nichts daran liegen, das Nuklearprogramm Irans in seiner Gesamtheit zu torpedieren noch einen sektoralen Lieferboykott gegen Iran verhängt zu sehen.

    Der Westen spielt einstweilen Moskaus Spiel mit: die europäischen Mittelmächte, weil sie, in Unkenntnis der russischen Verstrickung in die problematischen Teile des iranischen Nuklearprogramms, in Rußland einen ehrlichen Makler sehen; und die Vereinigten Staaten, weil sie sich nicht dem Verdacht aussetzen wollen, die diplomatische Karte nicht voll ausgereizt zu haben. Auch sie nennen den Hauptsponsor des militärischen iranischen Nuklearprogramms nicht beim Namen.

    (:FAZ von heute)

  16. Nach oben   #46

    Dabei seit
    10/2004
    Beiträge
    233

    wg. Leitartikel in der WELT

    Herr Koeppel ist nicht irgendein Leitartikler - er ist der Chefredakteur der WELT.

    Mit seinem, wohl nicht mit seinen untergebenen Fachredakteuren abgesprochenen, Diktum hat er selbigen und allen anderen dt. Journalisten einen echten Denkzettel verpasst.

    Mal sehen, welche Konsequenzen seine Worte haben? Falls er demnaechst entlassen wird, hat er wohl mit seinem Artikel darum 'gebeten'.

    Hoffentlich bleibt er und bringt DIE WELT endgueltig aus den schwarz-braunen Gewaessern, in denen sie frueher duempelte, heraus auf die See international vergleichbarer Berichterstattung.

    Gru-lius

  17. Nach oben   #47

    Dabei seit
    10/2004
    Beiträge
    233

    @Rumpelstilz

    [QUOTE=Rumpelstilz1] In Russland wird langsam aber sicher die Armut abgeschafft – und in Deutschland wird langsam aber sicher die Arbeit und der Wohlstand der Vergangenheit abgeschafft. [QUOTE]

    In welcher Gehirn-Waescherei lassen Sie eigentlich mangeln? Ich hab stets widerspruechliche Ansichten, die ich gerne gebuegelt haben moechte.

    Gru-lius

  18. Nach oben   #48
    Avatar von Sandra
    Dabei seit
    10/2004
    Ort
    Moskau
    Alter
    48
    Beiträge
    925

    Wenn da nicht dieser Satz stehen wuerde!

    Zitat Zitat von Julius
    Die Wiener Atomenergiebehörde (IAEA) bekam von all diesen russisch-iranischen Transaktionen so gut wie nichts mit. Schon von Saddam Hussein hinters Licht geführt, hielt die IAEA unentwegt an ihrer Auffassung fest, es gebe keinerlei Anlaß, Iran mehr als marginale nukleare Aktivitäten zuzutrauen.
    Die USA haben die Welt hinters Licht gefuehrt und nicht Hussein. Wo sind den nun seine Atomwaffen, wo die Anlagen, wo das Uran?Die Antwort kennen wir. Aus diesem Grunde ist leider auch dieser Artikel mit Vorsicht zu geniessen.
    Grundsaetzlich ist aber noch viel mehr Atom ueberhaupt mit Vorsicht zu geniessen egal ob das von den Amis oder der von Pakistan, Indien etc.
    Ein Tag nach dem 20ten Jahrestag von Tschernobyl sollten eigentlich doch alle einverstanden sein Atom egal ob Kraftwerk oder Bombe ist immer ein Risiko und zwar fuer die ganze Welt und nicht nur fuer ein einzelnes Land.

  19. Nach oben   #49

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Die erste frische brise im deutschen Blaetterwald

    Zitat Zitat von Julius
    Herr Koeppel ist nicht irgendein Leitartikler - er ist der Chefredakteur der WELT.

    Mit seinem, ..., Diktum hat er selbigen und allen anderen dt. Journalisten einen echten Denkzettel verpasst.

    Mal sehen, welche Konsequenzen seine Worte haben?
    Jedenfalls koennte er seitens des dt. Presserats und des Innenministeriums als ALIBI fuer eine trotz allem freie Berichterstattung herhalten - also der "Die Welt" und der gesamten deutschen Presse sehr nuetzlich sein. So hat eben alles seine zwei Seiten.

    Dabei hatte ich lediglich noch ein paar Zusammenhaenge angehaengt: Leitmotiv: nie die Chronologie ausser acht lassen. Wenn im Puzzle die Kanten und Bild uebereinstimmen, dann sind es eben die richtigen Steine.


  20. Nach oben   #50

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Welcher HANS RUEHLE ist denn damit gemeint ?

    Zitat Zitat von Julius
    Der Atompate hält schützend die Hand über Teheran

    Rußland und Iran - die Geschichte einer fatalen Nuklearbeziehung
    (Hans Rühle)

    Im Streit um das iranische Nuklearprogramm spielt Rußland eine Sonderrolle. Es verbindet mit Iran eine langjährige - und fatale - nukleare Beziehung, die für Verlauf und Ausgang des Konflikts entscheidend sein könnte. ...

    ... Da paßte es in Bild, dass im Januar 2000 der russische Verteidigungsminister Iwanow dem Sekretär des iranischen nationalen Sicherheitsrats, Rowhani, nicht nur weitere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen versprach, sondern auch ankündigte, Rußland beabsichtige, seine Verpflichtungen aus den in den neunziger Jahren geschlossenen Verträgen zu erfüllen. ... Ein geheimes Detail lieferte die CIA: Rußland habe wahrscheinlich Iran die Technologie für einen Schwerwasserreaktor - einen klassischen Plutonium-Brüter - verkauft.
    ...
    Ist das etwa dieser Ruehle ?

    Coming out eines NATO-Retters
    Hans Rühle deckelte in den 80er Jahren Urangefahren
    __________________________________________________ _______________

    Wir wissen nicht, was den früheren Leiter des Planungsstabes im
    Bundesverteidigungsministerium, Hans Rühle, veranlaßt hat, sein
    geruhsames Pensionärsdasein zu unterbrechen, um einer auf dem
    Territorium des verblichenen Feindes DDR erscheinenden Zeitung zu
    beichten, dass die BRD nicht erst seit Kohls Schmiergeldern Züge einer
    Bananenrepublik aufweist. Schuldbewußtsein hat den professionellen
    Kriegsplaner a. D. jedenfalls nicht getrieben, schließlich hätte sein
    vornehmes Schweigen 1982/83 die NATO gerettet, so Rühle stolz.

    Damals fuhren nämlich tausend strahlende US- Panzer mit
    Uranlegierungen in der BRD durch die Gegend. Und da es zu dieser Zeit
    Massenproteste gegen die Stationierung von neuen US-Atomraketen in
    Westdeutschland gab, sogar Grüne protestierten damals noch gegen
    imperialistische Kriegspolitik, hätten Schlagzeilen über
    krebsfördernde Panzerkolonnen auf deutschen Straßen das Faß womöglich
    zum Überlaufen gebracht. Doch »Schweigen ist Uran«, hat sich Rühle
    gedacht und enthielt die brisante Information natürlich dem
    Verteidungsausschuß des Bundestages und sogar höchsten Mitarbeitern
    des Verteidigungsministeriums vor. Er habe damals »alles getan, diese
    Informationen zu unterdrücken«, da sonst »eine politisch-psychologisch
    hochgefährliche Situation entstanden« wäre, so Rühle.
    Damit mag er recht haben. Doch inzwischen ist ja alles gut. Den
    Warschauer Pakt hat man auch ohne Krieg kleingekriegt, und
    uranbestücktes Kriegsgerät ist längst salonfähig geworden.

    Normalerweise faselt der redselige Rentner ja in Edelblättern wie der
    Neuen Zürcher Zeitung über »Heraklits Diktum vom Krieg als Vater
    aller Dinge« und die Bedeutung der NATO-Aggression für die Einigung
    Europas, doch mit seinem Bekenntnis zu klassischer
    Desinformationspolitik muß er anderes im Schilde führen. ...
    Seit mir bekannt ist, dass die FAZ nicht mehr die FAZ von einst ist, rigoros alles zensiert was nur einen Anflug von Kritik an den USA betreffen koennte und eher die US-Linie vertritt, so waeren natuerlich konkretere Angaben seitens der FAZ bzw. Herrn Ruehle sehr hilfreich.

    Schliesslich moechte ich keiner Intox aufsitzen. Wir alle hatten ja schon anlaesslich der Kiegsvorbereitungen detailgenau erfahren, dass der Irak ueber Massenvernichtungswaffen verfuege - und es war dann doch nur ein Bush-Scherz.


  21. Nach oben   #51

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Hier gleich um die Ecke, bezahlt wird je Waschgang

    Zitat Zitat von Julius
    Zitat Zitat von Rumpelstilz1
    In Russland wird langsam aber sicher die Armut abgeschafft – und in Deutschland wird langsam aber sicher die Arbeit und der Wohlstand der Vergangenheit abgeschafft.
    In welcher Gehirn-Waescherei lassen Sie eigentlich mangeln? Ich hab stets widerspruechliche Ansichten, die ich gerne gebuegelt haben moechte.
    Gru-lius
    Gehirnwaesche gratis - nur mangeln oder buegeln kostet Geld

    Also wer behauptet, in Deutschland ginge es von Tag zu Tag besser ...

    der muss die Zahlen irgendwie auf sehr eigene Art interpraetieren . Die Veroeffentlichung, dass nur noch 39 % in Deutschland erwerbstaetig sind - bedeutet keineswegs, dass es in Deutschland 61 % glueckliche Menschen gaebe.

    Die Privatkonkurse erreichen voraussichtlich in 2006 einen neuen Hoechststand mit 90 000, usw., usw., usw. (ueber 3 Mio insgesamt).

    Russland erwirtschaftet ein Wachstum von +6 %, die Einkommen - zumindest in Moskau - steigen ! (lassen Sie sich keine Schauermaerchen erzaehlen, es geht ja nicht allen schlecht) (aber zugegeben, auch die Preise fuer Immobilien steigen unaufhoerlich und werden damit fuer viele immer unerschwinglicher) 100.000 US$ fuer eine nackte 2-Zimmer-Wohnung im Plattenbaustil in einem der vielen hundert HLM's, an deren Fertigstellung frenetisch gearbeitet wird. Von der Rente oder Pension kann jemand nicht leben ... wenn auch noch die Miete bezahlt werden muss, was insbesondere ein Problem fuer Zugereiste darstellt.

    Nennen Sie mich doch einfach Thomas, Thomas den Unglaeubigen, den der wohl zuhoert und Infos speichert - aber hinterfragt und lieber selbst urteilt und der nicht nur mit Bekannten spricht, sondern auch mal hier oder da bei einem Gespraech in der Metro oder im Bus von unbekannten freundlichen Moskauern seine Informationen erhielt.

    Natuerlich lebt es sich im Schnitt in Deutschland momentan noch viel besser, eben ausgehend von einem relativ hohen Standard der Vergangenheit ... aber es geht bergab.

    Und Russland, ausgehend von einem oekonomischen GAU in 1992 und 1998 geht es jetzt die letzten Jahre kontinuierlich aufwaerts .

    Was soll daran Gehirnwaesche sein, schliesslich habe ich nicht die Absicht von mir vertrauten/gewohnten Positionen auf ein "under-lowest-level" abzusteigen. Das waere dann Gehirnwaesche !

    Aber warum wohl fragen mich Nicht-Auto-Besitzer, kannst Du mir einen Gebrauchtwagen aus Deutschland mitbringen (fuer Eigennutzung!).

    Allerdings gebe ich zu, NOCH keine Ahnung von anderen Regionen ausser Moskau zu haben - lediglich Schilderungen geben mir Anhalt. Schliesslich waere es auch problematisch den eigenen Audi im Handgepaeck im Flugzeug mitzunehmen, fiele irgenwie auf . Jedoch habe ich keine Informationen ueber den Подмосковье. Es geht aber auch dort dieses Jahr besser als vor ein oder zwei Jahren. Hauptstaedte sind immer Motor, Zugpferd - und die Provinz haengt und hinkt hinterher. Je laendlicher, desto karger.

    Es geht eben von der Hauptstadt ind die Provinzstaedte und erst von dort auf die laendlichen Gebiete, ein ziemlich aehnliches Szenario wie bei der Ausbreitung einer bestimmten Epidemie - die Soziologie folgt trotz anderer Parameter einem analogen Schema.





    Aber bleiben wir ruhig beim Thema, das im gegenwaertigen Thread

    w. w. P u t i n

    heisst - bzw. auch seine Politik.

    Interessanter unter diesem thread waere zu diskutieren, in wieweit Putins Kritik zu recht besteht, wenn er kritisiert, dass in der EU massiv gegen jede Aktivitaetsausweitung von Gazprom vorgegangen wird - obwohl dies ein REIN BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER Vorgang ist. Weder werden dadurch kartellrechtliche Bestimmungen verletzt, noch ist sonst etwas daran auszusetzen. Interveniert denn nicht die Merkel, wenn es darum geht, das E.ON den spanischen Energieversorger aufkauft ?

    Bedenklich war, dass ARAL und DEA aufgekauft wurden, nicht von einer russischen Frima, sonder von BP und SHELL. Dagegen hatte niemand etwas. Will sich aber Russland an den wirtschaftlichen Ertraegen im Westen beteiligen, schreien gleich alle wie BLOEDE.

    Russland wird unfair behandelt und sitzt doch im gemeinsamen Paneuropaeischen Boot.

    Da trifft der Ausdruck GEHIRNWAESCHE zu !

  22. Nach oben   #52

    Dabei seit
    11/2004
    Beiträge
    675
    Nun wenn russlands BIP weiter in diesem Tempo wächst dann dauert das noch gut 30 bis 40 Jahre, bsi es Deutschland erreicht hat was den Durchschnitt angeht meine ich. Ich rede nicht davon , dass eine großer Kreis von Petersburgern, Moskauern und Novosibirjaken es sich leisten können so zu leben wie in deutschland. Vergessen sie nicht, dass Detuschland in den Ziten des Wirtscvhaftswunders bedeutend größere Wachtumsraten erwirtschaftet hat als Russland heute, Die lagen damals bei 10- 12 - 15 Prozent , zumindest zeitweise.
    wenn Deutschland einen BIP zuwachs von zwei Prozent dieses Jahr hat, dann sind das in Zahen immer noch mher zuwachs als in russland. In russland wird die Armut nicht schritt für schritt abgeschafft, sondern die Einkommen der reichen steigen im vergleich zu den normalen russen Explosionsrtig an , und zwar bedeutend schneller als in jedem andere westlichen Land.
    Die Erfolge die russland hatte in den letzten Jahren sind nicht Putins verdeinst, auch wenn seine figutr für viele russen einiges bedeutet.
    Putin ist nicht dafür verantwortlich dass das Öl von 13 Dollar auf üer 70 Dollar pro Barrel gestiegen ist oder? Putin ist auch nicht dafür verantwortlich dass die Stahlpreise gestiegen sind. Vielmher ist erdafür Verantworlich, dass Russland die schlimmste Bürokratie weltweit geworden ist mit mehreren Millionen Beamten

  23. Nach oben   #53

    Dabei seit
    11/2004
    Beiträge
    675

  24. Nach oben   #54
    Avatar von Sandra
    Dabei seit
    10/2004
    Ort
    Moskau
    Alter
    48
    Beiträge
    925
    Zitat Zitat von maxim
    In russland wird die Armut nicht schritt für schritt abgeschafft, sondern die Einkommen der reichen steigen im vergleich zu den normalen russen Explosionsrtig an , und zwar bedeutend schneller als in jedem andere westlichen Land.
    Dies entspricht allerdings der US-Realitaet, hier hat Russland vom Feind gelehrnt. Die Stahlpreise steigen wegen den Kaeufen von China, die Oelpreise weil die UDSSR ja nun kaputt ist und auch die OPEC anfaengt sich fuer einen mehr realen Preis einzusetzen. Frueher (ende 70er und 80er Jahre) wurde er mit dem Ziel die Devisenkasse der UDSSR zu schwaechen bewusst tief gehalten. All dies hat tasaechlich nichts mit Putin zu tun. Allerdings geht es langsamm durch steigende Investitionen auch gerade in den Provinzen schrittweise auch dem Durchschnitt der Bevoelkerung besser. Allerdings auch dies hat mit Puti nichts zu tun. Der Mann ist auswechselbar wie seine Armanianzueg.
    Ich bin auch fuer aber auf Puti und dies taeglich in der Tagesschau koennte ich wirklich verzichten (leider gibt es hier kein sich uebergebendes Smiley). Leute stellt Euch vor ihr muesst jeden Abend in der Tagesschau die Merkel sehen und mindestens 3 Minuten...

  25. Nach oben   #55

    Dabei seit
    06/2005
    Beiträge
    155
    Zitat Zitat von Rumpelstilz1
    Russland als verlaessliches und stabiles Partner-Land
    von Rumpelstilz

    Praesident Putin wird zu hart kritisiert
    Ich bedanke mich nochmals bei Herrn Julius fuer den Link zu:
    die Welt / Leitartikel: Respekt fuer Russland v. 24.4.2006

    Kritisiert man Russland, so kritisiert man eigentlich den Praesidenten der Russischen Foederation, man schreibt Russland – und meint W.W.Putin.

    Zumeist lautet die Kritik, Russland verkomme zu einem autoritaeren und imperialen Staat. Diese Meinung teile ich nicht.

    Der Schreiber des Leitartikels, Roger Koeppel fuehrt das Beispiel des Falles Chodorkovski an, um die westliche Propaganda gegen Praesident Putin zu widerlegen und bezieht sich dabei auf die Art und Weise, wie Chodorkovski sich auf Brutalomanier sein Unternehmen zusammenkaufte – um dann mit den finanziellen Mitteln ausgestattet, Abgeordnete zu bestechen und eine Schattenherrschaft gegen den Praesidenten aufzubauen. Ungeklaert ist dabei immer noch, woher die 1,5 Milliarden Dollar cash in Koffern stammten, mit der die Tochter Jelzins beim New Yorker Zoll am Flughafen erwischt wurde.

    Dies war damals auch fuer mich der Anlass, mich intensiv mit der Politik Russlands (gemeint ist Putins) naeher zu beschaeftigen. Hilfreich war mir dabei eine ueber viele Jahre hinweg eigene auch leitende Vergangenheit in der Mineraloelindustrie.

    Zuerst fiel mir auf, dass der anfaengliche Erwerb von Chodorkovskis Unternehmen nicht sauber, d.h. nicht legal erfolgte. Auch waren einige Finanzierungen zweifelhafter Natur, insbesondere seit Eintreten des amerikanischen Managements … „zwecks Transparenz“. Erst mit dem Verkaufsansinnen weiter Teile von Jukos an Chevron-Texaco, dann aber doch eher Exxon-Mobil wurde die Angelegenheit „eigenartig“, denn mit der zuvor uebernommenen Sibneft wurde weiterer Zugang auf die Sibirischen Oelfelder geschaffen, den ein amerikanischer Konzern mit Jukos auch uebernommen haette. Geht man ferner davon aus, dass die Kaufsumme von 25 Mrd. $ von Rockefeller an Chodorkovski wieder bei Rockefeller gelandet waeren, auf der Chase-Bank von Rockefeller - so haette es sogar einen betrogenen Betrueger gegeben.

    Erst im Nachhinein und nach Kenntnisnahme der Finanzverbindungen in den USA (CFR bis hin zu Lord Rothschild, London) erschloss sich mir das Macchiavelische in Chodorkovskis Plan. Bausteinchen zum Verstehen waren die Jukos-Spende an das Carnegie-Endowment (CFR), die Kontakte zu Rockefeller und dann an letzter Stelle bis zur Spitze, d.h. zu Lord Rothschild, wo Chodorkovski ebenfalls empfangen wurde.

    Chodorkovski und die Finanzmafia R & R

    In Klar-Sprache bedeutete dies, dass Chodorkovski dabei war, nicht nur die Sibirischen Oelfelder an die Finanzmafia Rothschild-Rockefeller zu verschenken, sondern auch waehrend der Praesidentschaft Putins den ganzen Staat umzudrehen und die Bevoelkerung Russlands zu Sklaven des CFR-Konglomerats zu machen – in Neu-Sprache ausgedrueckt Russland sollte „globalisiert“ werden, d.h. in den Besitz der reichsten und hemmungslosesten Financiers uebergehen.

    Die Verhaftung Chodorkovskis in Novosibirsk mit einer vermummten FSB-Spezialtruppe diente in ihrer dramatischen Aufmachung lediglich als Zeichen an Rothschild und Rockefeller, Russland nicht als Beute-Terrain zu betrachten. Der nachfolgende Prozess war mir an und fuer sich gleichgueltig – schliesslich hatte man damals in den USA Al Capone auch wegen eines Steuerdeliktes hinter Gitter gebracht.

    Aufgebracht hatte mich jedoch dann der „offene Brief an Praesident Putin“ der im CFR konzipiert wurde, von Senator Biden vorgelegt wurde und insgesamt von 150 Lakaien unterschrieben wurde – so auch in Deutschland von Pflueger (CDU) und Buetigkofer (Gruene) (ich haette hernach gerne ihre Kontoauszuege eingesehen !). Selbst wenn Chodorkovski nur wegen eines Steuervergehens mit Freiheitsentzug bestraft wurde, er waere in den angeblich demokratischen USA weitaus haerter bestraft worden.

    Gazprom und Gasklau

    Da der Schreiber des Leitartikels in „Die Welt“ Roger Koeppel von einem vergleichbaren Image-GAU durch das Vorgehen der Firma Gazprom im Fall Ukraine schreibt – aber eben nur oberflaechlich, ohne vorhandene Indizien zu nutzen, sehe ich mich zu einer Ergaenzung gezwungen:

    Im Sommer vergangenen Jahres, nachdem Praesident Juschtschenko aus der Ukraine vermehrt dem Wunsch Ausdruck verlieh, der Nato beizutreten, der EU beizutreten, hatte er sich so weit von der GUS entfernt und Zeichen der Unversoehnlichkeit ausgesandt, dass es seitens Russlands nicht den geringsten Grund gab, die Ukraine weiterhin mit hochsubventioniertem Gas zu beliefern, Ukraine wollte zum Westen gehoeren, der WTO beitreten, Weltmarktpreise applizieren, also war es nur logische Konsequenz, fuer Gas auch Weltmarktpreise zu bezahlen. Zu diesem Zeitpunkt war der Putin-Schroeder Gaspipeline-Vertrag bereits unterschrieben. Dennoch hatte Gazprom angeboten, die Preise fuer Gas fuer die Ukraine nur stufenweise anzuheben.

    Im September 2005 war jedoch der Praesident der Ukraine in den USA bei Condoleeza Rice und machte eine Vielzahl von Zugestaendnissen an die USA – und die Gegenleistung ? Sie bestand – und das ist nur meine Vermutung – aber ein sehr logischer und naheliegender Verdacht: die USA sagten der Ukraine zu, sich wegen des Gaspreises keine Sorgen zu machen, die USA werden schon eine „Loesung“ finden, notfalls solle er das Gas einfach stehlen.

    Die Loesung verschaffte der Ukraine in stoischer Ruhe alle Angebote Russlands abzulehnen und auf den Konflikt der Lieferverweigerung durch Gazprom hinzuarbeiten. Dabei sind Juschtschenko ebenso wie Miller in die amerikanische Falle gegangen. Juschtschenko, weil er auf 50 USD je 1000 cbm Gas vertraute, Miller weil er durch das Abstellen des Gases und den eingeplanten Gasdiebstahl durch die Ukraine den USA die Mittel fuer einen erneuten Propagandafeldzug gegen Russland lieferte. Die Diskreditierung Russlands als Gaslieferant war das eigentliche Ziel der USA, um nach Moeglichkeit noch den Putin-Schroeder Gaspipelinevertrag zu kippen. Das Problem dieses Vertrages fuer die Pipeline durch die Ostsee ist nicht das Gas, es ist die Tatsache dass bei diesem Vertrag die Dollar-Bindung nicht existiert, Gas soll in EURO abgerechnet werden !

    Gas fuer Euro statt fuer Dollar, das ist ebenso wie Saddam Hussein Oel fuer Euro abrechnete – statt fuer Dollar, oder der Iran dies jetzt vorhat. Fuer die USA ist das Aufgeben der Dollar-Bindung ein Kriegsgrund. Dass vorerst nur ein Propagandakrieg gegen Russland erfolgt, muss nicht bedeuten, dass die CFR-US-Regierung nicht entschlossen waere, ihren Willen mit Waffengewalt durchzusetzen – und alles im Namen des „Krieg gegen den Terr*rismus“, einen Terr*rismus, den sie zuvor selbst alimentiert hatten.

    Pressefreiheit eher in Russland als im Westen

    Die gesamte Medien-Campagne gegen Russland wegen angeblicher Lieferunzuverlaessigkeit wird von den USA aus gesteuert, wohl hatte Gazprom nachgewiesen, dass die Gasabliefermengen an der Grenze zur Ukraine mit dem uebereinstimmten, was fuer die EU vereinbart war. Jedoch ist dies durch eine regelrechte Mediencampagne als Nachricht unterdrueckt worden. Der Diebstahl von Gas durch die Ukraine wurde als Minderlieferung durch Gazprom dargestellt. Ohne eigene Presseorgane im Westen bleibt Russland von der Gnade oder Ungnade seitens der US-Regierung und dem sie bestimmenden CFR und ihrer Presse und TV-Medien abhaengig.

    Unfaire Betrachtung durch die EU

    Waehrend seitens eigenartiger EU-Laender sogenannte Demokratie fuer Laender des Silk-Road-Strategy-Act aus der ehemaligen Sowjetunion und teilweise heute noch Bestandteil Russlands gefordert wird, insbesondere dann, wenn es dort Oel gibt - oder Pipelines, zeigten eben diese EU-Laender einen absoluten Mangel an Demokratiefaehigkeit. Diktatorisch wurde bestimmt (CDU) dass die D-Mark abgeschafft wurde, die Pressefreiheit wurde in Deutschland im November 2001 aufgehoben - aber gleichzeitig wird Russland kritisiert.

    Den weiteren Kommentaren von Herrn Koeppel kann ich voll zustimmen. Praesident Putin hatte die Regierungsgeschaefte uebernommen, als sich das Land in einem desolaten Zustand befand. Das Werk, das Praesident Putin seit seiner Amtsuebernahme vollbracht hat, ist immens und kann nicht hoch genug eingeschaetzt werden.

    NGO - Gesetze als zeichen der Unfreiheit ?

    Selbst die Gesetze bezueglich der NGOs haben ihre volle Berechtigung, schliesslich waren die NGOs massgeblich an dem Umsturz in der Ukraine beteiligt. Die diesbezuegliche Aussage durch Dir. Aslund vom Carnegie Endowment in Moskau, der fuer Russland einen Umsturz mittels Birken-Revolution empfahl, getreu dem bereits erfolgreich durchgefuehrten Vorbild in der Ukraine mit der inszenierten Orangenen Revolution zeigt kein gutes Bild von dem Demokratie-Verstaendnis der „Demokratisierer“. Hier scheint wohl eher eine CIA-„Demokratisierung“ zur Errichtung des One-World-Government vorzuliegen.

    Und das dies den USA bis heute nicht gelungen ist, dass Russland bis heute ein unabhaengiges und freies Land ist, das ist der Verdienst von Praesident Putin. Er und Russland, beide verdienen unseren vollen Respekt und unsere Hochachtung.

    P.S.
    Und wirtschaftlich geht es in Russland rapide aufwaerts, Jahr fuer Jahr, waehrend die heute verkuendeten Zahlen in Deutschland darauf verweisen, dass nur noch 39 % der Bevoelkerung erwerbstaetig sind. In Russland wird langsam aber sicher die Armut abgeschafft – und in Deutschland wird langsam aber sicher die Arbeit und der Wohlstand der Vergangenheit abgeschafft.



    Es lebe der gelibete Führer, weiseste Mann der Welt, Retter der Menschheit, Hoffnung der unterdrückten Volksmassen, Wladimir Wladimirowitsch Putin! Ihm fehlt nur noch der Schnurrbart und wenn er das auch hat, können wir sicher sein,dass er post mortem von der russisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen erklärt und seine Leiche im Mausoleum aufbewahrt wird (Lenin fliegt bald raus)!

  26. Nach oben   #56

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    Und Putin erwehrt sich der Globalisierung

    Sich gegen die Globalisierung zu wehren, kann nur verstehen, wer Deutschland bis 1989 kennt (Kohls TV-Rede: "Deutschland muss weg von einem Hochlohn-Industrieland sich hinentwicklen zu einem Niedriglohn-Dienstleistungsland").

    Massenentlassungen bei Daimler-Benz, Werksschliessung von AEG-Lavamat - ein Werk das profitabel arbeitet mit der bekannten Qualitaet "Made in Germany" wird in ein billiger produzierendes Land (von Electrolux) verlegt, dies alles ist nicht im Interesse eines Landes, sondern ausschliesslich im Interesse der Kapitaleigner.

    Sich dagegen zu wehren, verdient Respekt.



  27. Nach oben   #57

    Dabei seit
    03/2006
    Beiträge
    13

    Ignorierliste

    Freidenker, an dem Tag, an dem Putin mit Schnurrbart zu sehen ist, nenne ich Sie einen weisen Mann.

    A propos: Immerhin unterstellen Sie der russischen Kirche also Lernfähigkeit. Ich hoffe, es kommt niemand auf die Idee, dies Kompliment zurückzugeben.

  28. Nach oben   #58

    Dabei seit
    06/2005
    Beiträge
    155
    Zitat Zitat von Rumpelstilz1

    Massenentlassungen bei Daimler-Benz, Werksschliessung von AEG-Lavamat - ein Werk das profitabel arbeitet mit der bekannten Qualitaet "Made in Germany" wird in ein billiger produzierendes Land (von Electrolux) verlegt, dies alles ist nicht im Interesse eines Landes, sondern ausschliesslich im Interesse der Kapitaleigner.

    Sich dagegen zu wehren, verdient Respekt.



    Nationalismus geht mit dem Sozialismus einher!

  29. Nach oben   #59

    Dabei seit
    06/2005
    Beiträge
    155
    Zitat Zitat von Quenzjor
    Freidenker, an dem Tag, an dem Putin mit Schnurrbart zu sehen ist, nenne ich Sie einen weisen Mann.

    A propos: Immerhin unterstellen Sie der russischen Kirche also Lernfähigkeit. Ich hoffe, es kommt niemand auf die Idee, dies Kompliment zurückzugeben.

    http://www.scepsis.ru/library/?id=2



    Das hat mir gefallen:"Православие + Сталин = Русская идея"


    Übrigens: Ein sehr bemerkenswerter Artikel, jetzt weiss ich, wo das moderne russische Bildungniveau herkommt!

  30. Nach oben   #60

    Dabei seit
    12/2004
    Beiträge
    154

    @Quenzjor

    Finden Sie nicht auch, dass das Niveau mancher Beitraege aus der zeit eines Bildungsloches stammen ?

    Eigenartigerweise haben meine Bekannten in Russland zumeist zwei в/о (auf Deutsch = zwei Studien) absolviert. Da ist es natuerlich schwer mit denen zu konkurrieren, die nur die "Baumschule" kennen.

    Es geht hier auch nicht um "-ismen", also weder im Sozialismus, Nationalismus, Kapitalismus - es geht einfach darum, Russland frei zu halten von einer Dominanz auslaendischen Kapitals, einer Vermeidung zu ausgepraegten Wirtschafts-Liberlaismus, bei dem die Bevoelkerung dann auf der Strecke bleibt.

    Nur "sozial" zu plappern - und auf der anderen Seite eine Agenda 2010 oder "guenstige Rahmenbedingungen" fuer die (Gross-)unternehmen zu schaffen, wie das das Merkel tut, ist kein vernuenftiges Regieren.

    Und ... !

    Hat denn das Merkel nicht interveniert, damit E.ON den spanischen Energieversorger uebernehmen konnte --- also warum dann solch eine Panik, wenn Gazprom sich in Deutschland auch im Verteilerbereich engagieren will. Gibt es denn eine bessere Garantie fuer ein stabiles Beliefertwerden, als ein direktes Engagement von Gazprom.

    Gazprom fehlt nur ein vernuenftiges Marketing, im Westen funktioniert es nun einmal nicht wie in Russland - aber solche Leistungen muss man eben auch EINKAUFEN - und nicht etwa im Freundeskreis suchen, wem man denn das Poestchen zuschachern kann. Schroeder kann es nicht, denn er ist "grillé" und argumentativ nicht stark genug.

    Aber das Prinzip ist richtig, Ausweitung als vertikale Unternehmensstruktur, vom Gasfeld bis an den Endverbraucher, also hat Praesident Putin durchaus das Recht veraergert zu sein, wenn das Merkel sich straeubt.


+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 8 ErsteErste 1234567 ... LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. RH Deutsch: Russland bleibt auch unter Wladimir Putin weiterhin "Weltspitze" bei Korruption
    Von Ex Der Ungläubige im Forum Russland Politik & Nachrichten
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 27.11.2014, 21:32

Lesezeichen für Wladimir Wladimirowitsch Putin