
Zitat von
Der Ungläubige
Warum?
Weil die größten Widerstände gegen einen Westorientierung gerade aus dieser Region kamen. Das Gebiet ist zudem industriell veraltet und war Subventionsnehmer in der Ukraine. Die Menschen, die offen für Demokratie und freie Meinungsäußerung sind, werden vor den Separatisten und der täglichen Gewalt gegen Maidanbefürworter und der reflexartigen Diffamierung als Faschisten in die Westukraine geflüchtet sein und werden kaum Lust verspüren, beim Aufbau eines postsowjetischen und pseudodemokratischen Staatsgebildes mitzuarbeiten. Mit den Menschen, die rückwärtsgewandt sind, der alten UDSSR nachtrauern und ihre Schwerindustie und ihren Kohlebergbau weiterhin staatlich subventioniert haben wollen, kann man sowieso nur sehr schwer moderne Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik machen. Sollen sie sich halt an Russland wenden und die veraltete unrentable Wirtschaft von denen subventionieren lassen.
Hätten sich diese Gebiete auf die Föderalisiserung innerhalb der Ukraine eingelassen, dann hätte die Ukraine viel mehr politische Zugeständnisse machen müssen und Russland hätte einen sehr viel stärkeren Einfluss auf die Politik in Kiew nehmen können.
Unter dem Strich mag die Abspaltung für die betroffenen Ukrainer und dem Staat Ukraine jetzt noch sehr schmerzlich sein, jedoch wird es sich langfristig eher günstig auf die politische Entwicklung in der Westukraine auswirken. Russland hat seine Position im Ukrainekonflikt eindeutig dadurch geschwächt, indem es die Abspaltung der Separatistengebiete von der Ukraine weiter fördert und die Abspaltung inoffiziell bereits abgesegnet hat. Russland hat zwar nun die Ostukraine fest im Griff, wird jedoch die Westukraine nicht so einfach auf "Kurs" bringen können. Es sei denn, Russland beginnt eine weitere Stufe eskalierender Maßnahmen.
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